Menschen im sibirischen Kemerowo beerdigen Opfer der Brandkatastrophe

In Russland hat ein nationaler Trauertag für die Opfer der Brandtragödie in einem sibirischen Einkaufszentrum stattgefunden. In der Region Kemerowo gab es die ersten Begräbnisse. Nach amtlichen Angaben waren unter den 64 Toten vor allem Kinder.
Titelbild
Die Titelseite der "Komsomalskaja Prawda" am 28. März 2018 mit den Fotos der Brandopfer von Kemerowo.Foto: MLADEN ANTONOV/AFP/Getty Images
Epoch Times28. März 2018

In Russland hat am Mittwoch ein nationaler Trauertag für die Opfer der Brandtragödie in einem sibirischen Einkaufszentrum stattgefunden. Landesweit wehten Fahnen auf Halbmast, Unterhaltungsereignisse wurden abgesagt. Im Oberhaus der russischen Duma erschienen die Senatoren schwarzgekleidet und gedachten zu Beginn der Sitzung der Opfer von Kemerowo.

Amtlichen Angaben zufolge kamen bei dem Feuer am Sonntag 64 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Kinder. In der Region gab es am Mittwoch die ersten Begräbnisse – 27 Tote wurden nach Angaben des regionalen Notfallministers Alexander Mamontow bis dahin identifiziert.

Das Einkaufszentrum von Kemerowo am 27. März 2018. Foto: DMITRY SEREBRYAKOV/AFP/Getty Images

Unter den Beerdigten war laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti die 57-jährige Nadeschda Agarkowa, die zusammen mit ihrem achtjährigen Enkel Konstantin und ihrer zehnjährigen Enkelin Maria im Multiplex-Kino der Shopping Mall starb.

Mensch legen Blumen und Spielzeug im Andenken an die Opfer nieder. 27. März 2018, Kemerowo. Foto: DMITRY SEREBRYAKOV/AFP/Getty Images

In der Region Kemerowo hatte bereits am Dienstag eine dreitägige Trauerzeit begonnen. Am selben Tag protestierten im Zentrum von Kemerowo hunderte Menschen gegen die Verletzung von Sicherheitsvorschriften, das Nichtfunktionieren der Alarmanlage und die ungenügende Zahl von Feuerwehrleuten.

Zorn richtete sich auch gegen den Regionalgouverneur Aman Tulejew. Dieser verlor zwar selbst seine Nichte in dem Großfeuer, tauchte aber nicht am Ort der Katastrophe auf und vermied auch den Kontakt mit aufgebrachten Bürgern.

Die Demonstranten forderten den Rücktritt des Gouverneurs und den von Präsident Wladimir Putin. Der erst kürzlich wiedergewählte Staatschef hatte sich am Dienstag in Kemerowo eingefunden und das Unglück auf „kriminelle Nachlässigkeit und Schlamperei“ zurückgeführt.

Die offizielle Reaktion aus Moskau empfanden viele Menschen in Kemerowo jedoch als verspätet und ungenügend.

Russlands Präsident Wladimir Putin besucht die Opfer der Brandkatastrophe in einem Krankenhaus von Kemerowo. 27. März 2018. Foto: ALEXEI DRUZHININ/AFP/Getty Images

(afp)

Mehr dazu:

41 Kinder unter den Toten der Brandkatastrophe in Russland – Putin: „Ich will brüllen, nicht weinen!“

„Was passiert hier?“: Putin sieht „kriminelle Nachlässigkeit“ als Ursache für Feuer in Einkaufszentrum

Brandkatastrophe in Sibirien: Flaggen auf Halbmast

Merkel und Steinmeier kondolieren Putin nach Brandkatastrophe in sibirischem Einkaufszentrum



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion