Merkel bietet Brasilien Zusammenarbeit zum Schutz des Amazonasgebiets an

Bolsonaro schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe ein "produktives" Gespräch mit Merkel gehabt, die dabei nochmals die "Souveränität Brasiliens über unsere Amazonas-Region" bestätigt habe.
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Rauch steigt aus dem Regenwald im Amazonas bei Altamira in Brasilien.Foto: Leo Correa/AP/dpa
Epoch Times31. August 2019

Im Streit um die Bekämpfung der verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro telefoniert. Merkel betonte die Bereitschaft der Bundesregierung, beim Schutz des Amazonasgebiets mit Brasilien zusammenzuarbeiten, wie ein Regierungssprecher am Freitagabend in Berlin mitteilte. Bolsonaro schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe ein „produktives“ Gespräch mit Merkel gehabt, die dabei nochmals die „Souveränität Brasiliens über unsere Amazonas-Region“ bestätigt habe.

Brasiliens Staatschef hatte zuvor internationale Kritik an seiner Umweltpolitik zurückgewiesen. Auch die von den Teilnehmerstaaten des G7-Gipfels im französischen Biarritz am Dienstag bewilligte Soforthilfe hatte Bolsonaro zunächst abgelehnt. Deutschland und Frankreich warf er vor, die brasilianische Souveränität über die Amazonasregion mit den Hilfen in Höhe von 20 Millionen Dollar (18 Millionen Euro) „kaufen“ zu wollen.

Später lenkte Bolsonaro ein und erklärte, unter bestimmten Bedingungen internationale Unterstützung zu akzeptieren. Seine Regierung müsse aber die Kontrolle über die Gelder haben.

Chiles Präsident Sebastián Piñera kündigte am Freitag an, vier Löschflugzeuge nach Brasilien zu schicken. Dies sei „dank der Finanzierung durch die G7-Staaten“ möglich, erklärte Piñera.

Einen Unterstützer seiner Umweltpolitik hat Bolsonaro in US-Präsident Donald Trump gefunden. Dieser hatte seinem brasilianischen Kollegen bereits am Dienstag Lob dafür gespendet, dass er „sehr hart“ daran arbeite, die Brände zu bekämpfen.

Nach einem Treffen mit Trump im Weißen Haus am Freitag sagte Brasiliens Außenminister Ernesto Araújo, die USA und Brasilien teilten gemeinsame Ansichten über den Kampf gegen die Flammen im Amazonasgebiet.

Wir sind uns darüber bewusst, wie wichtig der Amazonas für die Welt ist. Andere Wälder und Ökosysteme sind das aber auch“, sagte Araúja. Die brasilianische Regierung sei „erfolgreich darin, die meisten Brände zu löschen“.

Araúja wurde von Bolsonaros Sohn Eduardo begleitet, der Botschafter in den USA werden soll.

Brasilien wird derzeit von den schwersten Waldbränden seit Jahren heimgesucht. Nach Angaben des staatlichen Weltrauminstituts gab es in diesem Jahr bereits mehr als 87.000 Brände – die höchste Zahl seit 2010, als im gesamten Jahr mehr als 132.000 Waldbrände gezählt wurden.

Bolsonaro widersprach den offiziellen Zahlen am Donnerstag während einer Live-Aufzeichnung im Online-Dienst Facebook und erklärte, die Anzahl der Brände in diesem Jahr liege „unter dem Schnitt der vergangenen Jahre“.

Bolsonaro, der den menschengemachten Klimawandel regelmäßig angezweifelt hat, hat seit seinem Amtsantritt zu Jahresbeginn eine Reihe von Maßnahmen veranlasst, die das Vordringen der in Brasilien sehr mächtigen Agrarwirtschaft in das wald- und artenreiche Amazonasgebiet erlauben. Brasilien spielt wegen seiner riesigen Waldgebiete eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung.

(afp)



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