Merkel: Deutschland kann von Indien noch viel lernen

Bundeskanzlerin Merkel legte zu Ehren von Mahatma Gandhi einen Kranz nieder.
Titelbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem indischen Premierminister Narendra Modi.Foto: Friedemann Vogel - Pool/Getty Images
Epoch Times1. November 2019

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei ihrem Besuch in Indien für einen verstärkten kulturellen Austausch geworben. Deutschland könne von Indien „noch viel lernen“, sagte die Kanzlerin am Freitag nach den fünften deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu Delhi.

Die indische Kultur sei in Deutschland „nicht so gut bekannt, wie sie das sein sollte“. Merkel wies darauf hin, dass derzeit in Deutschland „immerhin 20.000 Inder studieren“ – und ergänzte: „Es können gerne mehr werden.“

Die Kanzlerin zog Parallelen zwischen den friedlichen Revolutionen in beiden Ländern. Sie legte zu Ehren des legendären pazifistischen Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Gandhi, der vor 150 Jahren geboren wurde, einen Kranz nieder und kündigte an, noch im Verlauf des Tages sein Wohnhaus zu besuchen.

Mahatma Gandhi habe mit seiner „friedlichen Revolution viele Menschen auf der Welt inspiriert“, sagte Merkel. Dass vor 30 Jahren „in Berlin eine Mauer gefallen ist, oder besser gesagt aufgegangen ist“, sei auch „auf friedlichem Wege“ bewerkstelligt worden. Das seien „Traditionen, auf die wir beide stolz sein können“, schloss Merkel.

Merkel in Neu Delhi von Modi empfangen

Merkel (CDU) ist am Freitag vom indischen Premierminister Narendra Modi zu deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu Delhi empfangen worden.

Für den Haupttag der auf Einladung von Modi stattfindenden Gespräche ist unter anderem ein Runder Tisch zu Wirtschaftsfragen unter Vorsitz von Merkel und Modi geplant.

An den bis Samstag dauernden Gesprächen nehmen auf deutscher Seite neben Merkel elf Regierungsvertreter teil, unter ihnen Außenminister Heiko Maas (SPD).

Merkel sitzt auch in Neu Delhi

Merkel verfolgte das Abspielen der Nationalhymnen im Präsidentenpalast von Neu Delhi im Sitzen. Obwohl die Feinstaubbelastung in der 20-Millionen-Einwohner-Metropole Neu Delhi extrem hoch ist, verzichteten Merkel und Modi auf das Tragen von Atemschutzmasken.

Die Feinstaubbelastung in der indischen Hauptstadt ist laut der Homepage der US-Botschaft in Neu Delhi aktuell 19 Mal höher als der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für zulässig erklärte Höchstwert. Wegen der Luftverschmutzung sterben laut einer wissenschaftlichen Erhebung jedes Jahr eine Million Inder vorzeitig.

Themen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen sind unter anderem die Vertiefung der strategischen Partnerschaft, Handel, Digitalisierung sowie Entwicklung und Nachhaltigkeit.

Deutschland ist der größte Handelspartner Indiens in der Europäischen Union. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) musste seine Mitreise nach seinem Sturz von einer Rednerbühne am Dienstag absagen. Er wird durch Staatssekretär Christian Hirte vertreten.

Regierungssprecher Steffen Seibert teilte mit, Merkel habe sich bei ihrem Besuch mit fünf Inderinnen zu einem Gespräch über die Lage der Frauen in Indien getroffen. Zu den Gesprächsteilnehmerinnen zählten demnach eine Digitalunternehmerin, eine Menschenrechtsanwältin und eine Unweltaktivistin. (afp)



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