Merkel: Gesundheitsversorgung ist eine globale Aufgabe – die Verantwortung liegt nicht bei den einzelnen Ländern

"Gesundheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe, eine globale Aufgabe", erklärt Kanzlerin Merkel. Die Verantwortung für die Gesundheitsversorgung liege daher nicht bei einzelnen Ländern, sondern bei der Weltgemeinschaft.
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Weltgesundheitsorganisation (WHO) in GenfFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times16. Oktober 2018

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Weltgemeinschaft zum gemeinsamen Kampf für eine bessere Gesundheitsversorgung aufgerufen. „Gesundheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe, eine globale Aufgabe“, sagte Merkel am Dienstag beim Weltgesundheitsgipfel in Berlin. Durch Krankheiten und Epidemien könne „die Sicherheit und Entwicklung ganzer Regionen“ gefährdet werden. Die Verantwortung für die Gesundheitsversorgung liege daher nicht bei einzelnen Ländern, sondern bei der Weltgemeinschaft.

„Wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten, wirksame Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Wir brauchen effiziente Systeme für Gesundheit und Versorgung“, sagte Merkel. „Wir müssen Pandemien genauso wie den Antibiotikaresistenzen vorbeugen.“ Merkel mahnte einen gemeinsamen Kampf insbesondere „gegen HIV, Malaria und Tuberkulose“ an.

Das Prinzip des Multilateralismus stehe derzeit unter Druck, sagte die Kanzlerin. „Doch gerade in Gesundheitsfragen zeigt sich doch der Wert der multilateralen Zusammenarbeit.“

Globaler Aktionsplan für Gesundheit

Merkel warb bei der Konferenz für die Umsetzung eines globalen Aktionsplans für Gesundheit, dessen Entwurf nun vorgelegt wurde: „Deutschland wirbt dafür, dass sich Organisationen, verschiedene Akteure, aber auch Staaten klar zu dem Fahrplan bekennen und bei der Umsetzung zusammenarbeiten, denn die Zeit drängt.“

Deutschland hatte gemeinsam mit Norwegen und Ghana bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeregt, einen solchen Plan zu erarbeiten, um das dritte Ziel der von den Vereinten Nationen beschlossenen Agenda 2030, die Verbesserung der Gesundheit, schneller zu erreichen.

Ein gesundes Leben dürfte nicht vom jeweiligen Geburts- oder Wohnort abhängen, betonte Merkel. Es sei eine Frage der Menschlichkeit, sich auf ein funktionierendes Gesundheitssystem verlassen zu können. Es werde „allerhöchste Zeit“, sich der Verwirklichung dieses Ziels zu widmen.

„Gesundheit ist ein Menschenrecht“, sagte auch WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Der neue Aktionsplan ziele darauf ab, die Fortschritte in diesem Bereich zu beschleunigen, denn mit dem derzeitigen Tempo werde das in der Agenda 2030 formulierte Ziel eines gesunden Lebens für alle Menschen nicht erreicht.

Zu den elf Unterzeichnern gehören mehrere UN-Organisationen, die Impfallianz Gavi, der Globale Fonds für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria sowie die Weltbank. Ziel des Aktionsplans ist eine bessere Koordination der im Bereich globale Gesundheit tätigen Organisationen, die Beschleunigung ihrer Arbeit und die bessere Überprüfung des Erreichten.

Microsoft-Gründer Bill Gates warb in seiner Rede zum Abschluss des Weltgesundheitsgipfels für mehr Innovationen. Dies sei „der Schlüssel zum Erreichen der Ziele“, sagte der US-Milliardär, der mit seiner Stiftung Gesundheitsprojekte und die Erforschung von Medikamenten und Impfstoffen unterstützt.

Die Nichtregierungsorganisation One begrüßte den von der WHO beim Weltgesundheitsgipfel vorgelegten Globalen Aktionsplan. Damit dieser erfolgreich sein könne, müsse er allerdings ehrgeizige, messbare und zeitgebundene Ziele beinhalten und alle Akteure im Gesundheitswesen in die Pflicht nehmen. (afp)



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