Mindestens 17 Tote bei Blutbad an Schule auf der Krim

Bei einem Blutbad in einer Schule auf der Krim-Halbinsel sind mindestens 17 Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Der Täter, ein 18-jähriger Schüler, nahm sich den Behörden zufolge anschließend das Leben.
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Bestatter transportieren ein Opfer eines Amokläufers ab. Symbolbild.Foto: Daniel Karmann/Archiv/dpa
Epoch Times17. Oktober 2018

Bei einem Blutbad in einer Schule auf der Halbinsel Krim sind mindestens 17 Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Nach Behördenangaben drang ein mit einem Gewehr bewaffneter Schüler am Mittwochmittag in die Polytechnische Schule in der Hafenstadt Kertsch ein und erschoss Mitschüler und Angestellte. Auch von einer Explosion war die Rede gewesen. Der 18 Jahre alte Täter erschoss sich den Ermittlern zufolge anschließend selbst.

Die Staatsanwaltschaft gab die Zahl der Todesopfer mit 17 an, Krim-Regierungschef Sergej Aksjonow mit 18. Es war jedoch unklar, ob dies den Täter mit einbezog. Die russische Staatsanwaltschaft stufte die Tat als Mord ein, nachdem zunächst von einem „Terroranschlag“ die Rede gewesen war.

Ersten Untersuchungen zufolge seien die Opfer – die meisten davon Jugendliche – an Schussverletzungen gestorben, teilten die russischen Ermittlungsbehörden mit. Aufnahmen aus einer Überwachungskamera zeigten demnach, wie ein mit einem Gewehr bewaffneter junger Mann an der Berufsschule ankommt. Die Leiche des Täters sei später mit Schussverletzungen aufgefunden worden. Ursprünglich hatte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft erklärt, in der Schulkantine sei ein Sprengsatz mit Metallstücken explodiert.

Ein Schüler, der das Drama miterlebte, schilderte AFP, dass er gerade im Unterricht saß, als er aus dem ersten Stockwerk der Schule Schüsse gehört habe. Er und seine Mitschüler seien aus der Klasse gestürmt. Auf dem Flur hätten fliehende Schüler ihnen zugerufen, „dass ein Mann mit einer Schusswaffe auf jeden schießt“.

„Dann gab es eine heftige Explosion. Zum Glück war ich schon im Freien, aber ich habe gesehen, wie die Druckwelle die Fenster gesprengt und Leute nach draußen geschleudert hat“, sagte der spürbar geschockte Schüler.

Ein anderer Schüler namens Semjon Gawrilow sagte der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“, er habe sich in einem Klassenzimmer versteckt, nachdem er einen jungen Mann mit einer Waffe gesehen habe, „der herumlief und auf alle schoss“. Zehn Minuten später sei die Polizei eingetroffen.

Der Regierungschef der 2014 von Russland annektierten Halbinsel, Aksjonow, sprach von einer „riesigen Tragödie“. Er rief eine dreitägige Staatstrauer in der Region aus. Das russische Katastrophenschutzministerium rief den Ausnahmezustand in Kertsch aus und entsandte nach eigenen Angaben drei Hubschrauber mit medizinischem Personal sowie ein Flugzeug. Die russische Armee schickte 200 Soldaten, Fernsehbilder zeigten Panzerfahrzeuge und Soldaten in Tarnanzügen an den Zufahrtsstraßen nach Kertsch. (afp)



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