Zahl der Opfer nach Anschlag in Kabul auf 43 gestiegen

Einen Tag nach einem Anschlag auf mehrere Regierungsgebäude in Kabul ist die Zahl der Toten auf mindestens 43 gestiegen.
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Zerstörung nach einem Anschlag in Kabul, Afghanistan. 24. Dezember 2018.Foto: NOORULLAH SHIRZADA/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Dezember 2018

Bei einem der schwersten Anschläge in der afghanischen Hauptstadt Kabul in diesem Jahr sind mindestens 43 Menschen getötet worden.

Zehn weitere Menschen seien bei der Attacke auf das Bauministerium und weitere Regierungsbüros verletzt worden, sagte ein Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums am Dienstag. Zu dem Anschlag vom Montag bekannte sich zunächst niemand.

Bewaffnete Männer hatten am Nachmittag ein Regierungsgelände in Kabul attackiert. Sie ließen zunächst eine Autobombe explodieren und stürmten dann das Gelände. Regierungsmitarbeiter rannten um ihr Leben, einige sprangen aus Fenstern, um sich in Sicherheit zu bringen. Hunderte Menschen waren in den Gebäuden eingesperrt, während sich die Angreifer über Stunden Schusswechsel mit den Sicherheitskräften lieferten.

Nach Regierungsangaben wurden mindestens drei Angreifer getötet, ein vierter sprengte sich mit dem Auto in die Luft. Mehr als 350 Menschen konnten schließlich befreit werden. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Zivilisten. Es war der tödlichste Anschlag in Kabul seit einem Selbstmordanschlag im November mit mindestens 55 Toten.

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani erklärte, Terroristen würden zivile Ziele angreifen, „um ihre Niederlage auf dem Schlachtfeld zu verbergen“. De-facto-Regierungschef Abdullah Abdullah machte die radikalislamischen Taliban für den Anschlag verantwortlich und erklärte, die Entschlossenheit der Regierung, die Taliban zu besiegen, wachse mit jedem Angriff der Islamisten.

Seit Monaten überziehen die Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Afghanistan mit einer Welle der Gewalt. Bemühungen, mit den Taliban über ein Ende des seit 17 Jahren anhaltenden Konflikts zu verhandeln, blieben bislang erfolglos.

Vergangene Woche wurde zudem bekannt, dass US-Präsident Donald Trump rund die Hälfte der etwa 14.000 in Afghanistan stationierten US-Soldaten abziehen will. Eine offizielle Ankündigung dafür gibt es allerdings noch nicht. Der Oberbefehlshaber der US- und Nato-Truppen in Afghanistan, General Scott Miller, sagte am Sonntag, er habe keine Anweisung erhalten, Truppen abzuziehen.

Viele Afghanen befürchten, dass die Taliban nach einem Abzug von US-Soldaten angesichts der Schwäche der afghanischen Sicherheitskräfte wieder an die Macht kommen könnten. (afp)



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