Mit Streik mehr Gebetspausen gefordert: US-Firma entlässt 190 Muslime

Die muslimischen Angestellten einer US-Fleischverpackungsfirma wollten mehr Pausen, um Gebete durchzuführen. Um ihren Forderungen Druck zu verleihen, streikten sie kurz vor Weihnachten. Der amerikanische Arbeitgeber setzte ihnen drei Tage Frist, um wieder an die Arbeit zu gehen. Dann handelte er.
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Gebete in größeren Gruppen wollte die Firma wegen Gefährdung der Produktionsabläufe und der Lebensmittelsicherheit nicht gewähren. (Symbolbild)Foto: über dpa
Von 8. Januar 2017

Die muslimischen Angestellten des US-Fleichverpackungsunternehmens Cargill Meat Solutions waren der Ansicht, zu wenig Zeit zum Beten zu haben. Sie forderten mehr Pausen. Um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, begannen sie kurz vor Weihnachten zu streiken.

Glaube auf Angst basierend?

Die in Fort Morgan, Colorado, ansässige Firma gab den Gläubigen Bedenkzeit. Wer länger als drei Tage bei der Arbeit fehle, werde entlassen. 190 Muslime wollten dies nicht glauben und verloren ihre Jobs. Doch offenbar beruht ihr Glaube und die daraus resultierenden Handlungen auf tiefer Angst vor göttlicher Ungnade und kollidierte in diesem Fall mit der lokalen Arbeitsumgebung der westlichen Gesellschaft.

Ein offizieller Vertreter der aus Somalia stammenden Muslime sagte der „Denver Post“:

Für diese Menschen ist es schlimmer, ein Gebet zu verpassen, als ihre Arbeit zu verlieren. Das wäre, als würden sie den Segen Gottes verlieren.“

(Vertreter der muslimischen Arbeiter)

Laut dem Vertreter seien die Gebetspausen von den offiziellen Pausenzeiten von 15 Minuten und der unbezahlten Mittagspause von 30 Minuten genommen worden. Zudem hätten die Leute fünf bis zehn Minuten zum Gebetsraum zu gehen gehabt.

Entgegenkommen war nicht genug

Die Unternehmensführung sieht eine andere Sachlage gegeben. Eine Sprecherin erklärte, dass niemand daran gehindert worden sei, zu beten. Ganz im Gegenteil hätten die muslimischen Beschäftigten seit 2009 einen eigenen Raum zur Verfügung gestellt bekommen, um ihre Gebete zu verrichten.

Alleinig der Wunsch der Angestellten, in größeren Gruppen zum Gebet zu gehen, sei nicht erfüllt worden. Als Gründe dafür wurden die wesentliche Störung der Produktionsabläufe und die Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit genannt. Auch sei der Platz dafür nicht ausreichend gewesen.

Laut „Krone“ seien danach alle Aussprachen und Schlichtungsversuche gescheitert.

In der Firma arbeiten rund 2.000 Beschäftigte, 600 davon sind Muslime aus Somalia, 400 von ihnen arbeiten nach wie vor für die Firma. Hier verdienen die Arbeiter 14 Dollar und mehr die Stunde und werden von einer Gewerkschaft vertreten.

Siehe auch:

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Diskriminierung der Christen? – Agrarminister Schmidt fordert Schweinefleisch-Angebot in Schulen und Kitas

 



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