Mittelmeer: 50.000 Migranten seit Anfang 2016 per Boot in Italien gelandet

Die meisten von ihnen stammen aus Nigeria, Eritrea, Gambia, von der Elfenbeinküste und aus Somalia.
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Soldaten des Einsatzgruppenversorgers Berlin retten Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer (Archivbild). Die Vorbereitungen für die Ausweitung des EU-Marineeinsatzes vor Libyen laufen auf Hochtouren.Foto: Bundeswehr/Hoder/dpa/dpa
Epoch Times22. Juni 2016

Der Zustrom von Migranten nach Europa hält weiter an: Seit Jahresbeginn kamen bereits rund 50.000 Menschen über den Seeweg nach Italien, berichtet die „Bild“ (Mittwoch) unter Berufung auf deutsche Sicherheitsbehörden. Die meisten von ihnen stammen demnach aus Afrika, vor allem aus Nigeria, Eritrea, Gambia, von der Elfenbeinküste und aus Somalia. Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak nutzen die Route von Libyen und Ägypten über das Mittelmeer bisher aber kaum, so das Medium.

Wachsende Sorge bereite den Behörden, dass die Türkei inzwischen offenbar E-Visa an „Touristen“ aus dem Irak verteilt. Bis zu 4.000 Iraker sollen das Angebot derzeit täglich nutzen. Die deutschen Sicherheitsbehörden warnen vor einem möglichen Missbrauch der Dokumente zu „Fluchtzwecken“.

Der Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, fordert unterdessen mehr Befugnisse für seine Organisation. Um prüfen zu können, ob unter den Migranten in den griechischen und italienischen Hotspots Terroristen oder Kriminelle seien, müsse Frontex personenbezogene Daten einsehen dürfen, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der Frontex-Direktor Klaus Roesler hatte erst vor wenigen Tagen bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel gesagt: „Wir gehen von 10.000 Ausreisen pro Woche aus Libyen aus.“ Eine der Ursachen für die hohe Zahl von Ausreisen per Boot von Libyen sei auch die intensivere Überwachung und Seenotrettung durch die EU. Sie führe dazu, dass Schlepper noch ungehemmter Flüchtlinge in wenig seetüchtigen Booten auf die Reise schickten, weil die Migranten von der EU gerettet würden, zitierte „Bild“ den Frontex-Beamten. „Das löst Ausreisen aus“, so Roesler.

(dts / rf )



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