CNN und Hollywood-Studio wollten unter ein Dach: US-Regierung blockiert Fusion von Time Warner und AT&T

Es sollte der Multi-Milliarden-Deal des Jahres werden: Der US-Kommunikationsriese AT&T will mit dem Mediengiganten Time Warner fusionieren. Die Regierung stellt jetzt den Fuß in die Tür.
Titelbild
Time Warner Hauptsitz in New York.Foto: Andrew Burton/Getty Images
Epoch Times21. November 2017

Die US-Regierung hat eine Kartellklage gegen die milliardenschwere Übernahme des Medienunternehmens Time Warner durch den Telekommunikationskonzern AT&T eingereicht.

Der geplante Zusammenschluss werde den Verbrauchern in den USA „in hohem Maße schaden“, erklärte der Leiter der Kartellrechtsabteilung des Justizministeriums, Makan Delrahim, am Montag in Washington zur Begründung. Die Fusion bedeute „höhere monatliche Fernsehrechnungen“ und weniger Wahlmöglichkeiten für die Kunden.

AT&T kündigte an, die Entscheidung anfechten zu wollen. Diese sei eine „radikale und unerklärliche Abkehr“ von jahrzehntelanger Kartellrechtspraxis.

AT&T hatte im Oktober vergangenen Jahres angekündigt, Time Warner für 108 Milliarden Dollar (rund 92 Milliarden Euro) zu kaufen. Zum global tätigen Time-Warner-Konzern gehören der Nachrichtensender CNN, die TV-Produktionsfirma HBO sowie das Hollywood-Studio Warner Bros. AT&T ist der zweitgrößte Mobilfunkanbieter in den USA und der drittgrößte Kabelfernsehprovider des Landes.

Der Fall hat US-Medien zufolge allerdings womöglich auch eine politische Dimension. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Medien berichtet, dass die Regierung in Washington zur Zustimmung zu der Fusion bereit sei. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass AT&T den Nachrichtensender CNN abspalte. Diesem hatte Präsident Donald Trump wiederholt die Verbreitung falscher Nachrichten vorgeworfen.

AT&T-Chef Randall Stephenson bekräftigte am Montag auf einer Pressekonferenz, dass er eine Abspaltung von CNN ablehne. Es gebe „Spekulationen, ob sich das alles um CNN dreht“, sagte er. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht“, fügte er hinzu. Allerdings solle niemand überrascht sein, dass diese Frage aufkomme. „Denn wird sind Zeuge eines abrupten Wandels in der Anwendung des Kartellrechts geworden.“ (afp)



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