Mutmaßliche Tanker-Angriffe verschärfen Konflikt zwischen den USA und dem Iran

Die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman haben die Spannungen zwischen den USA und dem Iran weiter verschärft. US-Außenminister Mike Pompeo machte Teheran für die Attacken verantwortlich. Der Iran wies die Vorwürfe zurück.
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Die Position des Ölankers «Front Altair» im Golf von Oman auf einer von marinetraffic.com herausgegebenen Karte.Foto: marinetraffic.com/dpa
Epoch Times14. Juni 2019

Die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman haben die Spannungen zwischen den USA und dem Iran weiter verschärft. US-Außenminister Mike Pompeo machte am Donnerstagabend Teheran für die Attacken verantwortlich. Der Iran wies die Vorwürfe entschieden zurück. Der UN-Sicherheitsrat befasste sich in einer Dringlichkeitssitzung mit den Vorfällen, die Sorgen vor einer Eskalation der Lage in der Region verstärkten.

„Es ist die Einschätzung der USA, dass die Islamische Republik für die Angriffe verantwortlich ist“, sagte Pompeo. Er lieferte keine konkreten Belege für seine Anschuldigung. Die US-Einschätzung stütze sich auf Geheimdiensterkenntnisse, die eingesetzten Waffen und den „Grad an Expertise“, mit dem die Attacken ausgeführt worden seien.

Die US-Marine entdeckte nach Angaben eines Regierungsvertreters am Rumpf eines der Tanker eine nicht detonierte Mine. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York bekräftigte US-Botschafter Jonathan Cohen, alle Hinweise ließen auf eine Verantwortung Teherans schließen.

Pompeo sprach von einer „klaren Bedrohung für die internationale Sicherheit“, einem „unverhohlenen Angriff auf die Freiheit der Schifffahrt und einer inakzeptablen Kampagne des Iran zur Eskalation der Spannungen“.

Iran weist Vorwürfe zurück

Der Iran wies die Vorwürfe zurück. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nannte es äußerst „verdächtig“, dass sich die Vorfälle während „freundschaftlicher Gespräche“ des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe mit Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei ereigneten.

Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen erklärte, die US-Vorwürfe würden „jeder Grundlage“ entbehren, und verurteilte sie „auf das Schärfste“.

Der norwegische und der japanische Tanker waren am Donnerstagmorgen von Detonationen erschüttert worden. Nach Angaben der norwegischen Seefahrtsbehörde gab es an Bord des Tankers „Front Altair“ drei Explosionen. Bei dem zweiten betroffenen Tanker handelt es sich um die „Kokuka Courageous“ der japanischen Firma Kokuka Sangyo Ltd. Das Schiff wird von der Hamburger Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betrieben.

Die Schiffe wurden evakuiert und die Matrosen gerettet, es gab nur einen Leichtverletzten. Die US-Armee entsandte den Zerstörer „USS Mason“ zum Ort des Geschehens, um „Unterstützung zu leisten“.

Die Welt kann sich eine größere Konfrontation in der Golfregion nicht leisten

UN-Generalsekretär Chef Antonio Guterres warnte, die Welt könne sich eine größere Konfrontation in der Golfregion nicht leisten. Er verurteile „jeden Angriff gegen die zivile Schifffahrt“.

Die mutmaßlichen Tanker-Angriffe ereigneten sich einen Monat nach mutmaßlichen Sabotageakten gegen vier Schiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate. Auch in diesen Fällen verdächtigten die USA den Iran, der Urheber zu sein. Teheran wies dies zurück.

Die Spannungen zwischen Washington und Teheran hatten bereits in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Unter Verweis auf eine angebliche Bedrohung durch den Iran verstärkten die USA seit Anfang Mai ihre Militärpräsenz in der Golfregion.

So verlegte das Pentagon den Flugzeugträger „Abraham Lincoln“ und eine Flugabwehrbatterie dorthin. Zudem wurden 1500 weitere US-Soldaten in die Region beordert. Auch die US-Wirtschaftssanktionen gegen den Iran wurden ausgeweitet.

Trump war im Mai 2018 aus dem Atomabkommen mit Teheran ausgestiegen, das dem iranischen Nuklearprogramm Restriktionen auferlegt. Er hält die Vereinbarung für völlig unzulänglich und beschreibt den Iran als Hauptquelle von Gewalt und Instabilität im Nahen Osten. (afp)



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