Nach angeblicher Entführung in Gaza: USA bewilligen 225 Millionen Dollar für Israels Raketenabwehr

Titelbild
Verwüstung in Gaza fotografiert am 2. August 2014.Foto: MOHAMMED ABED /
Epoch Times2. August 2014

Die Nachricht von der angeblichen Entführung eines israelischen Soldaten kostete gestern im Gaza-Streifen insgesamt 72 Menschen das Leben. Wo sich der vermisste Soldat Hadar Goldin (23) befindet und ob er noch lebt, weiß derzeit niemand. Die Nachricht von seiner Entführung wurde jedoch von Israel als Vorwand benutzt, nur zwei Stunden nach dem Inkrafttreten einer 72-stündigen, „humanitären“ Waffenruhe wieder eine Offensive mit Panzern und Luftwaffe zu starten.

Außerdem beschloss gestern Abend das US-Repräsentantenhaus, Israels Krieg in Gaza und die „Auffüllung“ der israelischen Raketenabwehr mit 225 Millionen Dollar zu unterstützen.

Schwarzer Tag nach schwarzen drei Wochen

Der Soldat Hadar Goldin wurde gestern morgen angeblich von Hamas-Kämpfern entführt, die durch einen Tunnel oder mehrere Tunnel auf israelisches Gebiet vorgedrungen waren und das Feuer eröffnet hatten, so ein israelischer Militärsprecher. Die Hamas wies den Entführungsvorwurf zurück und betonte kurz darauf, sie habe bis zu diesem Moment nichts "von einem vermissten Soldaten, dessen Verbleib oder den Umständen seines Verschwindens“ gewusst.

{GA:1171538}

Die mutmaßliche Entführung wird Israel wahrscheinlich als Argument benutzen, eine Waffenruhe abzulehnen, bis der vermisste Soldat wieder frei oder gefunden ist. Das israelische Militär erklärte demnach auch, dass der schwere Angriff auf Rafah der Suche nach Goldin gedient hätte. Die Bewohner waren von den Israelis aufgerufen worden, während der Offensive in ihren Häusern zu bleiben.

Israels Truppen drangen tiefer in den Süden der von der Hamas kontrollierten Region vor. Speziell beim Beschuss der Stadt Rafah sollen 70 Palästinenser ums Leben gekommen sein. Ein Sprecher der palästinensischen Gesundheitsbehörden, Aschraf al-Kidra, nannte die Opferzahl und warf den israelischen Streitkräften vor, willkürlich in Wohngebiete und damit auf Zivilisten gefeuert zu haben. Auf israelischer Seite starben zwei Soldaten.

Das israelische Kabinett traf sich am Freitagabend trotz des Sabbaths zu einer außerordenlichen Sitzung, um über eine Ausweitung der Offensive in Gaza zu beraten.

Auch das US-Repräsentantenhaus traf sich gestern abend: Wie die Zeitung Welt mitteilte, bewilligte es eine millionenschwere Unterstützung für die israelische Raketenabwehr. 225 Millionen Dollar (168 Millionen Euro) will die USA ausgeben, um die Depots des israelischen Raketenabwehrsystems Iron Dome wieder aufzufüllen. 395 Abgeordnete stimmten dafür, nur acht dagegen. Jetzt fehlt nur noch die Unterschrift von Präsident Obama für das Gesetz. Die israelische Raketenabwehr hat seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 25 Tagen Dutzende Raketen abgeschossen – entweder auf Gaza selbst oder um Beschuss der militanten Palästinenser abzuwehren.

"Kollektives Massaker"

Der saudi-arabische König Abdullah nannte derweil den Gaza-Krieg ein "kollektives Massaker", bei dem kein Palästinenser von "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verschont bleibe – allerdings tat er das, ohne Israel direkt zu nennen.(Quelle: welt.de / rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion