In einer Untersuchung zu einem tödlichen Angriff auf Blauhelm-Soldaten im Kongo haben die Vereinten Nationen erhebliche interne Mängel festgestellt: Die Soldaten seien lückenhaft für ihre Aufgabe ausgebildet worden und es habe Mängel bei der Führung der Truppe gegeben, erklärte die UNO am Freitag in New York. So habe die betroffene Blauhelm-Einheit keinen Notfallplan für den Fall eines Angriffs gehabt, wie nun laut UNO bei der internen Untersuchung festgestellt wurde. Zudem habe es der Truppe an Luftkapazitäten und nachrichtendienstlichen Erkenntnissen gemangelt. Die Angreifer hatten im Dezember in der Region Beni in der Demokratischen Republik Kongo 15 Blauhelmsoldaten aus Tansania getötet und 43 weitere UN-Soldaten verletzt. Es war der tödlichste Angriff auf einen UN-Verband seit 1993. Damals waren bei einer Attacke in Somalia 24 Blauhelmsoldaten getötet worden waren. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte eine Ermittlungsgremium eingesetzt, um den Vorfall im Kongo zu untersuchen und mögliche Defizite festzustellen. Die Ermittler resümierten nun, dass es beim Einsatz der Blauhelme im Kongo "erhebliche Mängel" gegeben habe, die "dringend behoben" werden müssten. Die UN-Blauhelmmission Monusco ist seit 1999 im Kongo stationiert. Die UNO machte in ihrer Untersuchung die Rebellengruppe Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) für den Angriff verantwortlich. Darauf deuteten "alle verfügbaren Hinweise" hin, erklärte sie. Mit der von muslimischen Ugandern dominierten ADF liefert sich die Armee im Osten des Kongo seit Jahren schwere Gefechte. (afp)