Nach Blockade von Hilfs-Lkw setzt Venezuelas Opposition auf internationalen Druck

US-Außenminister Mike Pompeo ist sich sicher, "dass die venezolanischen Bürger dafür sorgen werden, dass die Tage Maduros gezählt sind".
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US-Außenminister Mike Pompeo. 11. Februar 2019.Foto: Laszlo Balogh/Getty images
Epoch Times24. Februar 2019

Nach der gewaltsamen Blockade der Hilfslieferungen für Venezuela setzt die Opposition des Landes nun auf internationalen Druck. Der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó rief die internationale Gemeinschaft auf, „alle Möglichkeiten“ gegen den linksnationalistischen Staatschef Nicolás Maduro in Betracht zu ziehen. Auch eine Militärintervention schloss er nicht aus.

Die USA, die EU und Nachbarländer Venezuelas verurteilten die Gewalt venezolanischer Sicherheitskräfte, durch die am Wochenende zwei Menschen getötet und hunderte verletzt worden waren.

US-Außenminister Mike Pompeo sagte am Sonntag im Sender CNN, er sei sich sicher, „dass die venezolanischen Bürger dafür sorgen werden, dass die Tage Maduros gezählt sind“. Er machte vor allem Maduro-treue Milizen für die Gewalt verantwortlich und rief das Militär auf, die Bürger Venezuelas zu schützen. Zuvor hatte er „Maßnahmen“ der USA zur Unterstützung der Demokratie in Venezuela angekündigt.

EU warnt vor „Eskalation der Spannungen“

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini warnte vor einer „Eskalation der Spannungen“ und mahnte eine politische Lösung an. Auch sie kritisierte am Sonntag den Einsatz „irregulärer bewaffneter Gruppen“ in Venezuela. Das Militär rief sie zur Zurückhaltung auf. Wie Mogherini hob Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hervor: „Die EU steht bereit zu helfen.“

Guaidó hatte seine Anhänger aufgerufen, den Einlass der Lieferungen über die Grenze zu erzwingen. Nach dem Scheitern des Plans kündigte er an, ein für Montag anberaumtes Treffen der Lima-Gruppe in Bogotá zu besuchen, an dem auch US-Vizepräsident Mike Pence teilnehmen soll.

Soldaten versperrten den Weg

Der Plan der Opposition, gegen den Willen der Regierung in Caracas Hilfsgüter über die Grenzen zu bringen, war am Samstag am Widerstand regierungstreuer Sicherheitskräfte gescheitert. Der von rund 50 Staaten anerkannte Guaidó hatte gehofft, dass Soldaten bei den Hilfstransporten zur Opposition überlaufen würden. Doch das Militär blieb Maduro treu, der die Hilfslieferungen als Versuch gegeißelt hatte, eine US-Militärintervention in Venezuela vorzubereiten.

Soldaten versperrten an den Grenzen zu Kolumbien und Brasilien den Lkw-Konvois, die mit tonnenweise Lebensmitteln und Medikamenten aufgebrochen waren, den Weg. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit Venezolanern, die die Hilfslieferungen ins Land lassen wollten. Die vor allem aus den USA geschickten Lieferungen kamen nicht durch.

Zwei Tote an der Grenze zu Brasilien

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal eröffneten Soldaten an der Grenze zu Brasilien das Feuer und töteten zwei Menschen, unter ihnen ein 14-jähriger Junge. 31 weitere Menschen seien verletzt worden.

Bei Zusammenstößen an der Grenze zu Kolumbien wurden nach Angaben der dortigen Behörden mindestens 285 Menschen verletzt. Die Auseinandersetzungen konzentrierten sich an der Brücke im kolumbianischen Grenzort Cúcuta. Dort hatten sich hunderte Venezolaner eingefunden, um die Hilfslieferungen in Empfang zu nehmen.

Rund 60 venezolanische Sicherheitskräfte setzten sich am Samstag nach Kolumbien ab. Nach Brasilien flüchteten zwei venezolanische Soldaten und baten dort um Asyl, wie die dortigen Einwanderungsbehörden am Sonntag bekannt gaben. Die von der Opposition erhoffte große Abkehr des Militärs von Maduro blieb vorerst aber aus. (afp)



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