Nach gescheitertem Hanoi-Gipfel: Nordkorea lässt Sondergesandten für die USA erschießen

Nordkorea hat angeblich seinen Sondergesandten für die USA nach dem gescheiterten Gipfeltreffen von Hanoi hingerichtet. Kim Hyok Chol sei nach seiner Rückkehr im März am Mirim-Flughafen erschossen worden.
Titelbild
Die Nationalflagge von Nordkorea.Foto:  Vincent Thian/dpa
Epoch Times31. Mai 2019

Nordkorea hat seinen Sondergesandten für die USA nach dem gescheiterten Gipfeltreffen von Hanoi einem südkoreanischen Zeitungsbericht zufolge hingerichtet. Kim Hyok Chol sei nach seiner Rückkehr im März am Mirim-Flughafen bei Pjöngjang erschossen worden, berichtete die Tageszeitung „Chosun Ilbo“ am Freitag unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Kim Hyok Chol hatte zusammen mit dem US-Gesandten Stephen Biegun das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorbereitet.

Neben Kim Hyok Chol seien vier weitere hochrangige Mitarbeiter des nordkoreanischen Außenministeriums nach einer „Untersuchung“ hingerichtet worden. Nach Angaben der Zeitung wurde zudem die Übersetzerin des nordkoreanischen Machthabers, Shin Hye Yong, nach dem Gipfel in ein Gefangenenlager geschickt. Sie habe ein neues Angebot Kims kurz vor dem Abbruch der Gespräche mit Trump nicht übersetzt.

Hochrangige KP-Vertreter in Arbeitslager gesperrt

Auch der hochrangige Vertreter der kommunistischen Partei Nordkoreas, Kim Yong Chol, wurde der Zeitung zufolge in einem Arbeitslager eingesperrt. Er hatte als Gesandter in den Atomgesprächen mit US-Außenminister Mike Pompeo verhandelt. Kim Yong Chol galt als enger Vertrauter des nordkoreanischen Machthabers. Er reiste mit ihm im gepanzerten Zug zu dem Gipfel in Vietnam.

Pompeo sagte bei seinem Berlin-Besuch vor Journalisten, Washington werde dem Bericht nachgehen. „Wir tun unser Bestes, um das zu überprüfen“, sagte Pompeo. „Ich habe dem heute nichts mehr hinzuzufügen.“

In der Vergangenheit hatten sich südkoreanische Berichte über Hinrichtungen in Nordkorea jedoch mitunter als falsch erwiesen. So hatte die „Chosun Ilbo“ im Jahr 2013 berichtet, der Leiter des nordkoreanischen Symphonieorchesters sei wegen der Verbreitung von Pornographie erschossen worden. Dies stellte sich jedoch als falsch heraus.

Bei dem Gipfeltreffen in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi im Februar hatten Trump und Kim keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas erzielt. Nordkorea hatte eine Aufhebung der Sanktionen gefordert, nach Angaben aus US-Regierungskreisen im Gegenzug aber nur angeboten, Teile der Atomanlage Yongbyon stillzulegen. Der Gipfel wurde von Trump dann vorzeitig abgebrochen. (afp)



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