Nach Mord an Rabbiner: Israel genehmigt jüdische Siedlung im Westjordanland

Der Mord an einem Rabbiner werde Israels Willen nicht brechen und das Land auch nicht in Angst und Schrecken versetzen, meinte heute Israels Regierungschef Netanjahu. Deswegen werde Israel die illegale jüdische Siedlung Havat Gilad im Westjordanland nun formell genehmigen, so der Regierungschef.
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Symbolbild.Foto: Lior Mizrahi/Getty Images
Epoch Times4. Februar 2018

Anfang Januar erschossen Palästinenser in der Nähe einer jüdischen Siedlung im Westjordanland einen Rabbiner. Als Antwort auf den Mord wird Israel nun nachträglich eine Baugenehmigung für die Häuser erteilen, meinte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die jüdische Siedlung Havat Gilad werde formell genehmigt, „um dort den Fortgang des normalen Alltags zu ermöglichen“, so Netanjahu am Sonntag zu Beginn einer Kabinettssitzung.

Wer gedacht habe, dass durch den „abscheulichen Mord“ an einem sechsfachen Vater Israels Willen gebrochen und das Land in Angst und Schrecken versetzt werde, habe sich „bitter getäuscht“, so der Regierungschef.

In dem vor 15 Jahren ohne offizielle Genehmigung errichteten jüdischen Außenposten Havat Gilad leben rund 50 Familien. Die Minister werden laut der Agenda des Kabinetts am Sonntag über einen Antrag beraten, wonach die Siedlung als „neue Gemeinde“ bezeichnet werden soll. Damit würde sie rückwirkend die nötigen Baugenehmigungen und ein Budget erhalten.

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Hamas: Angriff war „heroisch“

Der Rabbiner Raziel Shevach war Anfang Januar in der Nähe seines Wohnorts Havat Gilad aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug angegriffen worden. Der Mann konnte noch in ein Krankenhaus gebracht werden, erlag dort aber seinen Verletzungen. Die Hamas bekannte sich zwar nicht zu dem Angriff, bezeichnete ihn aber als „heroisch“. Bei der Beerdigung des Rabbiners wurden Rufe nach „Vergeltung“ laut.

Israelische Armee sucht den Schützen

Die israelische Armee sucht einen tatverdächtigen 22-jährigen Palästinenser, konnte ihn bislang aber nicht finden. Bei der Suche erschossen Soldaten Mitte Januar einen angeblichen palästinensischen Verdächtigen im Norden des Westjordanlands.

Am Samstag setzte die Armee die Fahndung in einem Dorf im Westjordanland fort. Dabei kam es erneut zu Zusammenstößen mit der Bevölkerung. Palästinenser bewarfen israelische Soldaten mit Steinen, wobei ein 19-Jähriger Palästinenser im Dorf Burkina durch einen Kopfschuss getötet wurde, wie die „Times of Israel“ berichtete.

Im Westjordanland und in Ost-Jerusalem leben mehr als 600.000 jüdische Siedler inmitten von etwa drei Millionen Palästinensern. Die UNO betrachtet sämtliche Siedlungen als illegal. Israel hingegen unterscheidet zwischen genehmigten und nicht genehmigten Siedlungen. In Letzteren leben häufig religiöse und nationalistische Hardliner. (afp/as)

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