Nato-Generalsekretär: „Wir wollen keine Konfrontation mit Russland, sondern Dialog“

"Wir wollen keine Konfrontation mit Russland, sondern Dialog", sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
Titelbild
Jens Stoltenberg.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times6. November 2018

Angesichts immer wiederkehrender Spannungen mit Russland hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg für stete Gespräche plädiert – allerdings dürfe der Westen nicht naiv sein. „Wir wollen keine Konfrontation mit Russland, sondern Dialog“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Sonst könnten die Streitigkeiten nicht beigelegt werden, sagte Stoltenberg, der aus Norwegen stammt und auf 20 Jahre Gesprächserfahrung mit Russland in verschiedenen politischen Funktionen als Minister und Ministerpräsident seines Landes verwies.

Von deutschen Politikern wie Helmut Schmidt und Willy Brandt haben wir aus den Zeiten des Kalten Krieges gelernt, dass wir mit Russland reden müssen.“

Der Nato-Chef warnte aber, gleichzeitig müssten die Nato-Staaten „vereint und entschlossen auftreten, damit Russland uns nicht missversteht und uns nicht falsch einschätzt. Und damit die russische Regierung nicht glaubt, sie könnte Nato-Mitglieder wie Litauen oder Lettland genauso behandeln wie die Ukraine und Georgien und Moldawien. Es ist an Russland zu entscheiden, wie sich unser Verhältnis entwickelt.“

Nach dem Sturz des russlandfreundlichen ukrainischen Präsidenten hatte Russland 2014 die Krim in die Föderation eingegliedert. Dies löste scharfe Kritik seitens der Nato aus. Stoltenberg sagte, dass sich auch Großmächte an die Regeln halten müssten: Es ist sehr gefährlich, wenn wir die Idee durchgehen lassen, dass ein Staat eine Einflusssphäre um sich herum besitzt. Das würde ja bedeuten, dass Großmächte über kleine Nachbarn und deren Grenzen entscheiden können.

Stoltenberg setzt auf Kooperation und Klarheit: „Trotz aller politischen Spannungen gelingt es uns, politische Lösungen mit Russland zu finden, etwa bei Visafragen oder beim Thema Energie und Umwelt – nicht trotz der Nato, sondern wegen der Nato. Das heißt aber nicht, naiv zu sein.“ (dts/so)



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