„Nato ist obsolet“: Nato besorgt über Trumps Äußerungen zur Allianz

Generell hätten Trumps Interview-Aussagen zu EU und Nato nicht nur in Brüssel "für Verwunderung und Aufregung gesorgt".
Titelbild
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am 6. Dezember in Brüssel.Foto: JOHN THYS/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Januar 2017

Die Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump haben bei der Nato für Irritationen gesorgt. Die Organisation habe die Erklärung, dass sie „obsolet“ sei, „mit Besorgnis aufgenommen“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Montagmorgen nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Generell hätten Trumps Interview-Aussagen zu EU und Nato nicht nur in Brüssel „für Verwunderung und Aufregung gesorgt“.

Steinmeier, der am Montag am Treffen der EU-Außenminister teilnahm, ging davon aus, dass Trumps Interview den Tag in Brüssel „vermutlich beeinflusst, wenn nicht bestimmt“. Mit Blick auf Trumps Äußerung zur Nato verwies er darauf, dass diese den Angaben des designierten US-Verteidigungsministers James Mattis bei seiner Anhörung vor dem Kongress widersprächen. „Wir müssen sehen, was daraus für die amerikanische Politik folgt.“

Trump nennt Nato „obsolet“

Der künftige US-Präsident Donald Trump sieht die Nato offenbar als Auslauf-Modell: „Die Nato hat Probleme. Sie ist obsolet, weil sie erstens vor vielen, vielen Jahren entworfen wurde“, sagte Trump der „Bild“. „Zweitens zahlen die Länder nicht das, was sie zahlen müssten.“

Die Nato sei auch deshalb „obsolet, weil sie sich nicht um den Terrorismus gekümmert hat“. Zugleich beklagte Trump, dass nicht alle Nato-Länder angemessen in ihre Verteidigung investierten. „Wir sollen diese Länder schützen, aber viele dieser Länder zahlen nicht, was sie zahlen müssten. Das ist sehr unfair gegenüber den Vereinigten Staaten. Abgesehen davon ist mir die Nato aber sehr wichtig.“

Wenig Verständnis äußerte Trump im „Bild“-Interview für die EU-Sanktionen gegen Russland, deutete aber zugleich mögliche Verhandlungen an, in denen die Sanktionen mit einer atomaren Abrüstung verbunden werden könnten: „Russland leidet im Moment schwer darunter. Aber ich glaube, da könnte manches gehen, von dem viele Leute profitieren würden.“

Er finde, so Trump weiter, „die Menschen müssen miteinander auskommen und das tun, was sie tun müssen, um fair zu sein.“ Er wolle angesichts der Sanktionen der EU „mal sehen, ob wir ein paar gute Deals mit Russland machen können.“ Dies betreffe unter anderem eine mögliche Reduzierung des Atomwaffen-Arsenals. (dts/apf)

 



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