Nepal: Menschen ohne Hoffnung nach zweitem Schock

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Eine Frau hält ein Kind nach dem Schock des zweiten großen Erdbeben am 12. Mai 2015 in Kathmandu, Nepal.Foto: Jonas Gratzer / Getty Images
Epoch Times13. Mai 2015

Noch lange ist das erste Beben vor zweieinhalb Wochen nicht verarbeitet, da schlägt das zweite in Nepal zu.

Berghänge, die das letzte Beben gerade so überstanden hatten, rasten nun doch ins Tal und begruben ganze Siedlungen unter sich.

Menschen die erste Hoffnung schöpften und mit den Aufräumarbeiten begonnen hatten mussten erleben, wie noch stehen gebliebene Häuser zusammenbrachen.

„Ich weiß nicht mehr, wie ich mein Kind vor all diesem beschützen soll“, sagt Mridu Shrestha, neben sich ihren kleinen Sohn. „Er weint seit dem Beben ununterbrochen und erschrickt jedes Mal, wenn er ein lautes Geräusch hört“, sagt sie. Saral Gurung, ebenfalls Bewohner von Kathmandu, fügt hinzu: „Ich bin müde. Ich glaube nicht, dass ich mich jetzt nochmal aufraffen kann, um zu arbeiten.“

Die Angst vor weiteren Beben ist allgegenwärtig

Die Menschen leben draußen und füllen die Gehsteige, Innenhöfe und Parks. Angst ist allgegenwärtig. „Es ist so schwierig geworden, sich in seinem Zuhause behaglich und sicher zu fühlen“, sagt Sunjuli Singh, die für die Hilfsorganisation World Vision in Nepal tätig ist.

Nach dem zweiten Beben liegen sich Menschen auf den Straßen in den Armen. Viele weinen, andere zittern. Wer kann, ruft seine Familienmitglieder an, um sich nach ihnen zu erkunden – das Telefonnetz ist stundenlang völlig überlastet. „Ich dachte, die Nachbeben sollten vorbei sein“, sagt Ram Kumari Subba, die im Stadtteil New Baneshwar lebt. „Das ist so schrecklich, wir müssen das immer und immer wieder durchleben“, sagt die Großmutter.

Große Sorge um obdachlose Kinder

Vor allem aber die Kinder bereiten den Hilfsorganisationen Sorgen. Sie würden am meisten unter der Dauerbelastung leiden. Nun würden ihnen weitere Nächte in Regen und Kälte bevorstehen, so Friederike Leidreiter, Nothilfekoordinatorin von Terre des Hommes. „Wir machen uns Sorgen um die Kinder, die schon so viel durchgemacht haben“, sagt auch Rose Foley von Unicef.(dpa/dk)



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