Netanjahu verteidigt Kauf von drei U-Booten aus Deutschland

"Israel muss in der Lage sein, sich gegen jeden Feind und in jedem Bereich zu verteidigen" sagte der israelische Regierungschef Netanjahu. Medienberichten zufolge hat Israel bei Deutschland drei neue U-Boote bestellt und zahlt dafür 1,2 Milliarden Euro.
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Israel kauft weitere U-Boote der Dolphin-Klasse von Deutschland. Sie können mit Atomwaffen bestückt werden.Foto: JACK GUEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times20. November 2016

In einem ungewöhnlichen Schritt hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu den Kauf von drei hochmodernen U-Booten aus Deutschland verteidigt. „Das Prinzip, von dem ich mich habe leiten lassen, ist klar“, sagte er am Sonntag in der wöchentlichen Kabinettssitzung: „Israel muss in der Lage sein, sich gegen jeden Feind und in jedem Bereich zu verteidigen.“

„Die Sicherheit Israels verlangt den Kauf von U-Booten und die Erneuerung seiner U-Boot-Flotte“, sagte Netanjahu im Kabinett. Medienberichten zufolge hat Israel bei Deutschland drei neue U-Boote bestellt und zahlt dafür 1,2 Milliarden Euro.

Schlagzeilen wegen wirtschaftlichem Interessenkonflikt

Um das Geschäft gibt es seit Tagen große Schlagzeilen wegen eines möglichen Interessenkonflikts: Nach Informationen des Fernsehsenders Channel 10 ist der persönliche Anwalt von Netanjahu, David Shimron, auch Berater des israelischen Geschäftsmanns Miki Ganor. Dieser wiederum vertrete in Israel das deutsche Unternehmen ThyssenKrupp Marine System, das die U-Boote bauen soll.

Netanjahu hat bereits versichert, dass er nicht gewusst habe, dass Shimron in das Geschäft verwickelt sein könnte. Dessen ungeachtet fordern die Opposition und viele Kommentatoren eine genaue Untersuchung des Kaufauftrags. Sie verweisen darauf, dass ein Teil des Generalstabs der Armee und auch Militärexperten gegen den Kauf der U-Boote waren – wegen des ihrer Ansicht nach zu hohen Preises.

Israel besitzt bereits fünf hochmoderne U-Boote aus deutschen Werften, ein sechstes soll laut Medienberichten im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Einen Teil der Baukosten finanzierte die Bundesregierung als Militärhilfe für Israel.

Die U-Boote der Dolphin-Klasse, zu der auch die nun georderten drei neuen Boote gehören, können von Israel mit Nuklearwaffen nachgerüstet werden, weshalb ihre Lieferung in die Krisenregion Nahost in Deutschland immer wieder für Diskussionen sorgt.

Israel bestätigte zwar den Besitz von Atomwaffen offiziell nie, verfügt nach Einschätzung ausländischer Experten aber über 100 bis 200 atomare Sprengköpfe und Raketen. (afp)



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