Nord- und Südkorea schalten Hotline zwischen ihren Staatschefs frei

Eine Woche vor ihrem Gipfeltreffen haben Süd- und Nordkorea erstmals eine direkte Hotline zwischen den Staatschefs beider Länder freigeschaltet. Sie verbindet die Büros von Südkoreas Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.
Titelbild
Süd- und Nordkorea-Flagge.Foto: iStock
Epoch Times20. April 2018

Eine Woche vor ihrem Gipfeltreffen haben Nord- und Südkorea eine direkte Hotline zwischen den Staatschefs beider Länder freigeschaltet.

Wie das Präsidialamt in Seoul mitteilte, wurde die „historische Verbindung“ zwischen den Büros von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Südkoreas Präsident Moon Jae In am Freitag erfolgreich getestet. Die seit Jahrzehnten verfeindeten Länder hatten sich im März auf die Einrichtung des Gesprächskanals geeinigt.

Am Freitag kommender Woche wollen sich Südkoreas Präsident Moon und Nordkoreas Machthaber Kim zu einem Gipfeltreffen in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden Ländern treffen. Ende Mai oder Anfang Juni ist zudem ein Treffen Kims mit US-Präsident Donald Trump geplant.

Die neue Hotline verbindet nun das Blaue Haus, den Präsidentenpalast in Seoul, mit dem Büro des Komitees für Staatsangelegenheiten in Pjöngjang, dessen Vorsitzender Kim ist. Ein gut vierminütiges Probetelefonat am Freitag habe „reibungslos“ geklappt, die Verbindung sei „sehr gut“ gewesen, sagte ein hochrangiger Vertreter des Präsidialamtes in Seoul. „Es hat sich angefühlt wie ein Gespräch mit einem Nachbarn.“

Die am Freitag gelegte Telefonverbindung ist nicht die erste Hotline zwischen den beiden Staaten: Im Januar war bereits eine Militär-Hotline nach zwei Jahren Funkstille wieder eingerichtet worden.

In den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea herrscht seit Jahresbeginn diplomatisches Tauwetter. Im Februar hatte Nordkorea an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilgenommen. Zur Eröffnungsfeier schickte Kim seine Schwester Kim Yo Jong, die eine Einladung an Moon für das Gipfeltreffen überbrachte.

Im Vorfeld des Gipfeltreffens warb Moon nun für einen Friedensvertrag zwischen Seoul und Pjöngjang. Seit dem Ende des Koreakriegs (1950-53) herrscht auf der Halbinsel lediglich ein Waffenstillstand. Technisch gesehen befinden sich beide Staaten deswegen noch immer im Kriegszustand. Dieser Zustand müsse „ein Ende“ haben, sagte der südkoreanische Staatschef am Donnerstag. Als Bedingung nannte Moon eine nukleare Abrüstung Nordkoreas.

US-Präsident Trump bestätigte am Mittwoch ein Treffen des CIA-Chefs und designierten US-Außenministers Mike Pompeo mit Kim in Pjöngjang. Trump selbst will sich voraussichtlich „Anfang Juni oder davor“ persönlich mit Kim treffen. Trump drohte jedoch damit, das Treffen platzen zu lassen, falls es nicht „ergiebig“ sei.

Noch vergangenes Jahr hatte sich der Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm durch gegenseitige Drohungen und Beschimpfungen Trumps und Kims so zugespitzt, dass weltweit die Angst vor einem Atomkrieg gewachsen war. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion