Nordkorea-Experte des US-Geheimdiensts bezeichnet Kim Jong Un als „vernünftig“

"Hinter all dem Gepoltere ist Kim Jong Un ein vernünftiger Akteur", sagt ein Experte des US-Auslandsgeheimdienstes CIA. Der Nordkorea-Experte glaubt nicht daran, dass aus der Kriegsrhetorik ein Atomwaffenangriff erfolgt, auch wenn Kim wiederholt damit gedroht hat.
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In einer Bahnstation in Seoul informieren sich Passanten über den jüngsten nordkoreanischen Raketenttest.Foto: Chung Sung-Jun/Getty Images
Epoch Times5. Oktober 2017

Ein Experte des US-Auslandsgeheimdienstes CIA hat den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un als „vernünftig“ bezeichnet.

„Hinter all dem Gepoltere ist Kim Jong Un ein vernünftiger Akteur“, sagte Yong Suk Lee von der Nordkorea-Abteilung der CIA am Mittwoch. „In diesem Land tendieren wir dazu, seine konservative Einstellung zu unterschätzen.“

Bei einer Konferenz an der George Washington-Universität in Washington D.C. sagte Lee über Kim: „Er will lange herrschen und in seinem eigenen Bett sterben.“ Nordkorea sei daran gewöhnt, in der Politik stark auf Verteidigung zu setzen. Schließlich sei das isolierte Land seit langer Zeit von stärkeren Mächten umgeben. „Nordkorea ist ein politischer Organismus, der in der Konfrontation aufblüht.“

Der Nordkorea-Experte glaubt nicht daran, dass aus der Kriegsrhetorik ein Atomwaffenangriff erfolgt, auch wenn Kim wiederholt damit gedroht hat. „Aufzuwachen und zu entscheiden, Los Angeles platt zu machen, liegt nicht in seinem Interesse zu überleben“, sagte Lee.

Trump hatte dem Machthaber in Pjöngjang vor kurzem den Spitznamen „Raketenmann“ gegeben und ihn mehrfach als „verrückt“ und unvernünftig bezeichnet. In den vergangenen Monaten hatten sich Trump und Kim gegenseitig immer wüstere Beleidigungen und Drohungen an den Kopf geworfen.

Unterdessen zeigte sich die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) besorgt über Nordkoreas Chemiewaffenarsenal. OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü sagte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch, die internationale Gemeinschaft sollte wegen Nordkoreas „Unberechenbarkeit“ besorgt sein.

Üzümcü forderte „mehr Druck“ auf Nordkorea, damit es die internationale Chemiewaffenkonvention unterzeichnet. Versuche, mit der Führung in Pjöngjang ins Gespräch zu kommen, waren laut Üzümcü bisher erfolglos. Üzümcü verwies auf Schätzungen, wonach Nordkorea im Besitz von 3000 bis 5000 Tonnen an Chemiewaffen ist. Pjöngjang gibt an, gar keine Chemiewaffen zu besitzen. (afp)



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