Nordkorea wirft den USA „gangstermäßige“ Forderungen in Atomfrage vor – Pompeo weist das zurück

Pompeo wies während seines Besuchs in Tokio die Darstellung Pjöngjangs zurück. Bei den Gesprächen seien Fortschritte erzielt worden. Die Verhandlungen würden in "gutem Glauben" fortgesetzt.
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Mike Pompeo wird in Pjöngjang von General Kim Yong Chol empfangen. Der US-Außenminister ist zu Gesprächen über den Abbau des Atomprogramms nach Nordkorea geflogen.Foto: Andrew Harnik/Pool AP/dpa
Epoch Times8. Juli 2018

Die Annäherung zwischen den USA und Nordkorea hat einen Dämpfer erhalten: Das nordkoreanische Außenministerium warf den USA nach einem Besuch von Außenminister Mike Pompeo in Pjöngjang am Samstag „gangstermäßige“ und „gierige“ Forderungen bezüglich der atomaren Abrüstung vor. Pompeo reiste am Sonntag nach Japan weiter. Dort bekräftigte er, die Sanktionen gegen Nordkorea blieben bis zur „endgültigen“ Denuklearisierung in Kraft.

Pompeo habe „einseitige und gangstermäßige“ Forderungen in der Atomfrage gestellt, sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

Zugleich habe er keine konstruktiven Schritte seitens der USA angeboten. „Es sieht so aus, als hätten die USA unseren guten Willen und unsere Geduld missverstanden“, sagte der Sprecher. Die Hoffnung auf einen konstruktiven Vorschlag der USA sei „naiv“ gewesen.

Pompeo wies während seines Besuchs in Tokio die Darstellung Pjöngjangs zurück. Bei den Gesprächen seien Fortschritte erzielt worden. Die Verhandlungen würden in „gutem Glauben“ fortgesetzt.

Wenn diese Forderungen gangstermäßig waren, dann ist die Welt ein Gangster, denn es gab eine einstimmige Entscheidung im UN-Sicherheitsrat dazu, was erreicht werden muss“, sagte Pompeo am Sonntag.

Die USA seien „ermutigt von den Fortschritten“ der Gespräche in Pjöngjang, Fortschritte allein rechtfertigten aber nicht die Lockerung der bestehenden Sanktionen. Diese blieben bis zur endgültigen Denuklearisierung Nordkoreas in Kraft. Zugleich stellte Pompeo einige Sicherheitsgarantien während dieses Prozesses in Aussicht. Die Definition von Denuklearisierung sei weit, und Nordkorea verstehe das und habe dies auch nicht angefochten.

Pompeo war nach zwei Tagen intensiver Gespräche in Pjöngjang nach Tokio weitergereist. Im Kurzbotschaftendienst Twitter sprach er von einem „konstruktiven Treffen“ mit seinem japanischen Amtskollegen. Dabei sei die „Aufrechterhaltung des maximalen Drucks“ auf Pjöngjang diskutiert worden.

Anschließend kam Pompeo mit Japans Regierungschef Shinzo Abe zusammen. Dieser bekräftigte, die Lösung des Atomkonflikts mit Nordkorea sei entscheidend für die Stabilität in der Region, aber auch weltweit.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte im Juni bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump die vollständige Denuklearisierung seines Landes zugesagt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden jedoch nicht genannt, weshalb die Vereinbarung als zu vage kritisiert wird.

Experten sehen in der Kritik Pjöngjangs an Pompeo Taktik. Nordkorea wolle einen Keil zwischen Trump und seine ranghöchsten Beamten treiben und versuche so, in weiteren Gesprächsrunden die Oberhand zu gewinnen.  (afp)



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