Oberhaupt der englischen Kirche entschuldigt sich für Massaker in Indien

Das Oberhaupt der Kirche von England hat sich in Indien für das Massaker britischer Kolonialtruppen in Amritsar entschuldigt. Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, warf sich am Ort des Massakers vor 100 Jahren nieder.
Titelbild
Oberhaupt der Kirche von England Justin Welby.Foto: Paul Grover- WPA Pool/Getty Images
Epoch Times11. September 2019

Das Oberhaupt der Kirche von England hat sich in Indien für das Massaker britischer Kolonialtruppen in Amritsar entschuldigt, bei dem 1919 hunderte Menschen getötet wurden. Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, warf sich am Dienstag am Ort des Massakers nieder und bat um Verzeihung „im Namen Christi“. Welby sagte, er könne nicht für die britische Regierung sprechen, aber „ich schäme mich sehr und bedauere die Auswirkungen des begangenen Verbrechens“.

In Amritsar im Norden Indiens hatten britische Truppen am 13. April 1919 das Feuer auf tausende unbewaffnete Demonstranten eröffnet. Aufzeichnungen aus der Kolonialzeit zufolge wurden 379 Menschen getötet, indischen Zahlen zufolge gab es rund tausend Todesopfer. Die britische Regierung hat sich für die Tat nie offiziell entschuldigt.

Im Onlinedienst Facebook fügte Welby später hinzu, das Massaker sei „einer von vielen dunklen Flecken in der britischen Geschichte“. Der Schmerz und die Trauer darüber dürften niemals zurückgewiesen oder geleugnet werden.

Die britische Königin Elizabeth II. hatte 1997 einen Kranz am Ort des Geschehens abgelegt. Die Geste wurde jedoch von Äußerungen ihres Ehemanns Prinz Philip überschattet. Medienberichten zufolge bezeichnete er die indischen Schätzungen der Zahl der Toten als „stark übertrieben“. 2013 besuchte der damalige Premierminister David Cameron als erster amtierender Regierungschef Amritsar. Er bezeichnete das Massaker als „zutiefst beschämend“, bat jedoch nicht öffentlich um Verzeihung.

Die Tat, die in Indien als „Jallianwala Bagh Massker“ bekannt ist, hatte dazu beigetragen, die Unabhängigkeitsbewegung gegen die britische Kolonialmacht voranzutreiben. (afp)



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