„Obszöne Grausamkeit“: Japan tötet 333 Zwergwale um Ökosystem in der Antarktis zu „erforschen“

Eine japanische Walfangflotte tötet 333 Wale in der Antarktis - angeblich um das Ökosystem dort zu "erforschen". Kritiker sind empört: "Es ist eine obszöne Grausamkeit im Namen der Wissenschaft, die enden muss".
Titelbild
Aktivisten halten ein Plakat mit dem Slogan „Rettet die Wale”.Foto: JIM WATSON/AFP/Getty Images
Epoch Times1. April 2017

Bei seiner jährlichen Waljagd hat Japan mehr als 300 Wale erlegt. Von den fünf Schiffen der Walfangflotte, die im November aufgebrochen war, trafen am Freitag drei Schiffe im westjapanischen Hafen Shimonoseki ein, wie die Fischereibehörde in Tokio mitteilte. Die Flotte tötete demnach 333 Wale. Vor der „Nisshin Maru“, dem Hauptschiff der japanischen Walfangflotte, versammelten sich mehr als 200 Menschen zu einer Abschlusszeremonie.

Laut japanischer Fischereibehörde ging es bei der Waljagd um „Forschung zur Erkundung des Ökosystems in der Antarktis“. Umweltschützer kritisieren jedoch, dass Japan die Forschung nur als Vorwand nutzt, um die eigentlich verbotene Jagd auf die Meeressäuger weiter zu betreiben.

Die Vize-Präsidentin der Tierschutzorganisation Humane Society International, Kitty Block, kritisierte die Waljagd, „bei der diese wundervollen Tiere unnötigerweise geopfert werden“. „Es ist eine obszöne Grausamkeit im Namen der Wissenschaft, die enden muss“, erklärte sie.

Die Walschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC) erklärte in München, es seien 178 weibliche und 155 männliche Zwergwale getötet worden. Die Organisation erinnerte daran, dass die Europäische Union im Januar in einem offiziellen Brief ihre Sorge über Japans Walfang ausgedrückt habe.

„Wir haben das starke Statement der EU sehr begrüßt, jetzt wollen wir jedoch Taten sehen“, erklärte WDC-Programmleiterin Astrid Fuchs. Bei der nächsten Verhandlungsrunde über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan im April in Tokio müsse die Europäische Union Japans Walfang zum Thema machen.

Die Internationale Walfangkommission (IWC) hatte 1986 den kommerziellen Walfang verboten. Japan nutzt jedoch ein juristisches Schlupfloch und beruft sich bei der Waljagd auf die wissenschaftliche Erforschung der Wale. Tokio hat allerdings nie verhehlt, dass das Fleisch getöteter Wale in Japan verzehrt wird.

Im Jahr 2014 hatte der Internationale Gerichtshof geurteilt, dass Japan die Ausnahmen des Walfangmoratoriums missbrauche. Daraufhin setzte das Land die Jagd ein Jahr aus. Ende 2015 brachen jedoch erneut japanische Walfangschiffe auf und töteten im Laufe der Saison ebenfalls 333 Zwergwale. (afp)



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