Video: Mindestens 60 Menschen sterben in Flammenmeer in Mexiko

Immer wieder zapfen Menschen in Mexiko illegal Ölpipelines an. Am Freitag führte dies 100 Kilometer nördlich von Mexiko-City zu einer Katastrophe.
Epoch Times19. Januar 2019

Beim Brand einer angezapften Benzin-Pipeline in Mexiko sind mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 66 Menschen kamen nach Angaben von Gouverneur Omar Fayad bei dem Unglück im Bundesstaat Hidalgo ums Leben, 76 weitere wurden verletzt. Bei den Opfern handelte es sich um Dorfbewohner, die Treibstoff aus der beschädigten Pipeline abgezapft hatten.

Das Unglück ereignete sich in dem Ort Tlahuelilpan gut hundert Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt. Ganze Familien waren am Freitagnachmittag (Ortszeit) mit Kanistern und Eimern zu der angezapften Benzinleitung geeilt, um sich illegal mit Treibstoff zu versorgen. Nach zwei Stunden kam es zu einer Explosion und die Pipeline geriet in Brand. Die Flammen schlugen meterhoch in den Himmel.

Nach dem Unglück war zunächst von mehr als 20 Toten die Rede gewesen. Am Samstag gab der Gouverneur dann nach einem Treffen mit Präsident Andrés Manuel López Obrador in Mexiko-Stadt die neue Opferzahl bekannt.

Rettungsdienste im Einsatz

Fernsehbilder zeigten fliehende Menschen und verbrannte Leichen. Zeugen schilderten erschütternde Szenen vom Unglücksort. „Ich war gerade gekommen um zu sehen, was los ist, als sich die Explosion ereignete. Ich bin den Leuten zu Hilfe geeilt“, sagte der 47-jährige Fernando García der Nachrichtenagentur AFP. „Ich musste zwischen den Überresten von Menschen gehen, die vollständig verbrannt waren.“

Noch Stunden nach dem Unglück brachten Rettungswagen Menschen mit Verbrennungen in die Krankenhäuser der Region. Die Krankenhäuser waren überfüllt. Feuerwehrleute und Rettungsdienste des staatlichen Ölkonzerns Pemex eilten zum Unglücksort, um den Opfern zu helfen, wie der Gouverneur weiter sagte.

Präsident Andrés Manuel López Obrador rief „die ganze Regierung auf, den Leuten vor Ort zu Hilfe zu kommen“.

Er bedaure die „ernsthafte Situation“ in dem Ort Tlahuelilpan sehr, erklärte der Präsident per Twitter.

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Die Nachricht von dem Pipeline-Leck hatte sich einige Stunden vor dem Brand schnell verbreitet. Dutzende Menschen versuchten, sich illegal mit Treibstoff zu versorgen. Die Behörden hätten von dem illegalen Leck bereits gewusst, sagte Fayad. Die Benzinversorgung der Hauptstadt sei nicht gefährdet, meldete die „Tagesschau“.

in Tlahuelilpan machten Bewohner die Treibstoffknappheit für den tödlichen Zwischenfall verantwortlich.

Viele Leute sind wegen der Benzinknappheit mit ihren Kanistern gekommen“, sagte der 55-jährige Martín Trejo, der vor Ort nach seinem Sohn suchte.

Derweil meldete der Ölkonzern Pemex einen weiteren Brand an einer Pipeline im Bundesstaat Querétaro. Auch dort sei das Feuer an einer Stelle ausgebrochen, an der Menschen illegal Treibstoff abzapften. Allerdings sei in der Wüstengegend niemand verletzt worden.

Präsident sagte Treibstoffdiebstahl den Kampf an

Kraftstoffdiebstahl ist in einigen mexikanischen Gemeinden weit verbreitet und als „Huachicoleo“ (oder Mondschein) bekannt.

Mexikos Präsident hatte erst kürzlich dem Treibstoffdiebstahl den Kampf angesagt. Durch das illegale Anzapfen von Ölpipelines gingen dem Staat in den vergangenen beiden Jahren nach offiziellen Angaben rund 3 Milliarden Dollar verloren.

Feuerwehrleute löschten das noch schwelende Feuer an der undichten Pipeline in Tlahuelilpan, Bundesstaat Hidalgo, am 19. Januar 2019. Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP/Getty Images

Mehrere Pipelines wurden von der Regierung geschlossen, die das Treiben krimineller Banden stoppen will. Tausende Marinesoldaten wurden zum Schutz von Pipelines eingesetzt, teilweise wurde der Öltransport eingestellt.

Die neue Strategie des Präsidenten hat in den vergangenen Tagen in einigen mexikanischen Bundesstaaten zu Benzin- und Dieselknappheit geführt. In vielen Landesteilen, darunter auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt, müssen die Menschen stunden- oder sogar tagelang Schlange stehen, um ihre Autos aufzutanken. (afp/ks)

 



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