Österreichs Außenminister: „Europa kann an Flüchtlingskrise zerbrechen“

Kurz bezeichnete die Flüchtlingspolitik als "dramatischsten Fehler" der EU. Das Thema habe die Menschen emotionalisiert und es sei am Ende entscheidend für den Ausgang der Abstimmung [für den Brexit] gewesen.
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Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz während einer Pressekonferenz in Skopje am 12. Februar 2016.Foto: ROBERT ATANASOVSKI / AFP / Getty Images lesen
Epoch Times29. Juni 2016

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hat mit eindringlichen Worten vor dem Auseinanderbrechen Europas gewarnt. Vor dem Hintergrund der Brexit-Entscheidung und der anhaltenden Flüchtlingskrise sagte Kurz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Ja, Europa kann an der Flüchtlingskrise und unkontrollierter Zuwanderung zerbrechen". Kurz bezeichnete die Flüchtlingspolitik als "dramatischsten Fehler" der EU. Das Thema habe die Menschen emotionalisiert und es sei am Ende entscheidend für den Ausgang der Abstimmung gewesen.

Auch in Österreich erwarte man "mehr von Europa" und das Thema Bewältigung der Flüchtlingsströme stehe "für die Bürger ganz oben auf der Agenda". Viele Probleme seien in Europa nicht gelöst worden und die Bürger seien mit "Durchhalteparolen ruhiggestellt" worden.

Kurz betonte im Interview, dass Österreich trotz der bereits getroffenen Vorkehrungen keine Grenzkontrollen am Brenner wolle und warb gleichzeitig für mehr Verständnis für die österreichische Haltung. Kurz: "Ich würde mir mehr Verständnis in Deutschland für unsere Positionen wünschen, zumal Deutschland mit Kontrollen an der österreichisch-deutschen Grenze kein Problem hat." Der Außenminister bekräftigte seine Forderung, Migranten, die über den Seeweg kommen, konsequent abzufangen.

Kurz wörtlich: "Wenn sich jemand illegal auf den Weg nach Europa macht, muss er an der EU-Außengrenze gestoppt werden und am besten in das Transit- oder Herkunftsland zurückgebracht werden. Solange wir das nicht tun, unterstützen wir indirekt die Schlepper, weil sich dann immer mehr auf den Weg machen und dann werden auch mehr Menschen ertrinken." (dts/dk)



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