Opposition: Mitglieder der Verfassungsversammlung stürmen Parlamentssaal in Caracas

Venezuela: Ein neuer Höhepunkt der seit Monaten andauernden Konfrontation zwischen Präsident und Opposition war die Einsetzung einer verfassunggebenden Versammlung, die Präsident Nicolás Maduro vor rund einer Woche trotz heftiger Proteste im In- und Ausland wählen ließ.
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Anti-Regierungsproteste in Caracas, Venezuela.Foto: RONALDO SCHEMIDT/AFP/Getty Images
Epoch Times8. August 2017

In der venezolanischen Hauptstadt Caracas haben Mitglieder der präsidententreuen Verfassungsversammlung nach Angaben der Opposition das von dieser dominierte Parlament gestürmt.

Auf der Parlamentsseite im Kurzbotschaftendienst Twitter wurden am Montagabend (Ortszeit) Fotos veröffentlicht, auf denen eine Gruppe von Menschen im Sitzungssaal des Parlaments zu sehen ist. Die Volksversammlung tagt im selben Gebäude wie die verfassunggebende Versammlung, die nach dem Willen von Präsident Nicolás Maduro das Parlament ersetzen soll.

Zu den Eindringlingen zählte den Angaben zufolge die Vorsitzende der verfassunggebenden Versammlung, die frühere Außenministerin Delcy Rodriguez. Unterstützt wurde die Gruppe von Soldaten. Im Parlament verfügt die Opposition nach der Wahl vom Dezember 2015 über eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Ein neuer Höhepunkt der seit Monaten andauernden Konfrontation zwischen Präsident und Opposition war die Einsetzung einer verfassunggebenden Versammlung, die Maduro vor rund einer Woche trotz heftiger Proteste im In- und Ausland wählen ließ. Die Mitglieder des neuen Gremiums sollen die Verfassung novellieren, die 1999 unter Maduros Vorgänger, dem 2013 gestorbenen Hugo Chávez, in einem Volksentscheid verabschiedet worden war.

Am Montag kritisierte die EU in einer Erklärung den Amtsantritt der verfassunggebenden Versammlung und deren erste Handlungen, darunter die Entfernung Luisa Ortegas aus ihrem Amt als Generalstaatsanwältin. Ortega gehörte früher zu den Chavisten, ist mittlerweile aber eine ihrer schärfsten Kritikerinnen.

Das ölreiche südamerikanische Land wird seit Monaten von politischen Unruhen und einem erbitterten Machtkampf zwischen Regierungslager und Opposition erschüttert. Im Verlauf der gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden seit Anfang April mindestens 125 Menschen getötet. (afp)



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