Ost-Libyens General Haftar erobert zwei Ölterminals zurück – Erdöl im Nordosten wieder unter Kontrolle

Zwei wichtige Öl-Terminals wurden in Libyen von Islamisten zurück erobert, die libysche Nationalarmee von Haftar habe das gesamte Erdölgebiet im Nordosten des Landes nun wieder unter ihrer Kontrolle.
Titelbild
Ölfeld in Libyen.Foto: Wintershall/dpa
Epoch Times14. März 2017

Soldaten des starken Mannes in Ost-Libyen, General Chalifa Haftar, haben zwei wichtige Ölterminals aus der Gewalt von Islamisten zurückerobert. Die libysche Nationalarmee habe das gesamte Erdölgebiet im Nordosten des Landes wieder unter ihrer Kontrolle, sagte ein Sprecher Haftars am Dienstag. Im Westen der Hauptstadt Tripolis lieferten sich rivalisierende Gruppen erneut Machtkämpfe.

Dem Armeesprecher zufolge wurden bei der Offensive auf die Ölterminals Ras Lanuf und Al-Sedra Streitkräfte am Boden, zur See und in der Luft eingesetzt. Der oberste Aufseher der Ölanlagen, General Meftah al-Megarjef, bestätigte die Rückeroberung der beiden Terminals.

Haftar unterstützt die libysche Gegenregierung in Bengasie

Haftar unterstützt mit seinen Truppen die libysche Gegenregierung in der östlichen Stadt Bengasi. Er vertrieb am Dienstag die islamistischen Verteidigungsbrigaden von Bengasi, die am 3. März den Ölterminal Ras Lanouf mit seinem Flughafen und Hafen sowie den nahegelegenen Hafen Al-Sidra eingenommen hatten.

Haftars Truppen hatten im September die Kontrolle über die vier wichtigsten Ölterminals übernommen, über die der Großteil der libyschen Ölexporte läuft. Dass Ras Lanuf und Al-Sedra schon Anfang März wieder von den islamistischen Einheiten gestürmt wurden, weckte Zweifel an den militärischen Fähigkeiten Haftars.

Die Vereinten Nationen warfen den rivalisierenden Gruppen unterdessen Hinrichtungen, Folter und andere Verbrechen vor. Es gebe „ernstzunehmende Vorwürfe“, dass die Bengasi-Kämpfer bei den Kämpfen am 3. März zwei Angehörige der libyschen Nationalarmee in der Krankenstation von Ras Lanuf hingerichtet hätten, teilte das UN-Menschenrechtsbüro in Genf mit. Die UNO sei „zutiefst besorgt“, dass die anhaltenden Kämpfe in der Region zu „weiteren Menschenrechtsverletzungen gegen Zivilisten“ führen könnten.

Straßenkämpfe in der Hauptstadt Tripolis

Nach dem Beginn von Kämpfen rivalisierender bewaffneter Gruppen im Westen von Tripolis am Montagabend bezogen am Dienstag Panzer in den Vierteln Hai al-Andalus und Gargaresch Stellung, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP und Augenzeugen berichteten. Am Nachmittag waren weiter Schüsse und Explosionen zu hören, Augenzeugen berichteten von Straßenkämpfen. Der UN-Sondergesandte Martin Kobler forderte eine sofortige Waffenruhe für Tripolis.

Seit dem Sturz von Libyens langjährigem Machthaber Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Verschiedene Milizen ringen um die Macht. Davon profitierte unter anderem die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS). Die Einheitsregierung in Tripolis, die vor einem Jahr unter Vermittlung der Vereinten Nationen gebildet worden war, ringt weiter darum, ihre Autorität im ganzen Land durchzusetzen.

Viele Diplomaten befürworten mittlerweile, Haftar in eine politische Lösung einzubeziehen. Der General wird unter anderem von Ägypten unterstützt. (afp)



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