Paketbomben in den USA: Fahndung läuft auf Hochtouren

Wer verschickt gepolsterte Umschläge mit Rohrbomben an berühmte Demokraten in den USA? Nachdem Unbekannte acht Prominente ins Visier genommen haben, steigt der Druck auf die Polizei. Die Fahndung läuft - und die Angst vor weiteren Paketen wächst.
Titelbild
New Yorker Polizisten in der Wohngegend des Schauspielers de Niro. Auch an den Schauspieler war eine Paketbombe adressiert worden.Foto: Mark Lennihan/AP/dpa
Epoch Times26. Oktober 2018

Nach dem Versand mehrerer Rohrbomben an bekannte Demokraten und Kritiker von Präsident Donald Trump in den USA läuft die Fahndung nach dem Absender auf Hochtouren.

Ermittler entdeckten am Donnerstag Sendungen an Ex-Vizepräsident Joe Biden und Schauspieler Robert De Niro. Die Pakete glichen denen, die an den früheren Präsidenten Barack Obama, Ex-Außenministerin Hillary Clinton und andere verschickt wurden. Insgesamt stieg die Zahl der seit Montag verschickten Pakete auf zehn. Verletzt wurde niemand.

Die Untersuchung der Pakete und die Fahndung nach dem Absender dauere an, sagte der stellvertretende FBI-Direktor William Sweeney bei einer Pressekonferenz in New York. Einzelheiten wollte er zunächst nicht nennen. Einige der Pakete waren per Post geliefert, andere persönlich zugestellt worden. In den vergangenen Stunden sei zunächst kein neues verdächtiges Paket gefunden worden, sagte ein Vertreter des amerikanischen Postdiensts USPS am Donnerstagabend (Ortszeit).

Weiter unklar war, welchen Schaden die Sprengsätze bei einer Explosion hätten anrichten können. FBI und Polizei erklärten, dass es sich „offensichtlich um Rohrbomben“ handle. Mindestens eine Bombe bestand Berichten zufolge aus einem mit Schwarzpulver und Glassplittern gefüllten PVC-Rohr, das auch mit einem Zünder verbunden war. US-Medien berichteten übereinstimmend von Rohrbomben. Eine endgültige Klärung der Behörden, ob unter den Sendungen auch Attrappen waren, gab es nicht.

„Diese Objekte sollten als gefährlich angesehen werden“, sagte der stellvertretende FBI-Direktor Sweeney. Ein weißes Pulver, das in einem an den Nachrichtensender CNN geschickten Paket enthalten war, habe sich jedoch bei einer ersten Untersuchung nicht als „biologische Gefahr“ entpuppt. Ein UN-Sprecher sagte, auch bei den Vereinten Nationen in New York werde eingehende Post nun „mit Blick auf die Vorfälle“ geprüft.

Präsident Trump der am Mittwoch die Amerikaner zu Zusammenhalt aufgerufen hatte, gab am Donnerstag den Medien eine gewisse Mitschuld. Sie vergifteten die Stimmung im Land, schrieb er auf Twitter. „Ein sehr großer Teil des Ärgers, den wir heute in unserer Gesellschaft feststellen, wird verursacht durch die absichtlich falsche und ungenaue Berichterstattung in den Mainstream-Medien, die ich als Fake News bezeichne.“

Die verschickten Pakete waren jeweils mit sechs Briefmarken frankiert und trugen als Absender den Namen der Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz, die von 2011 bis 2016 Parteichefin der Demokratischen Partei war. Die Adressen waren gedruckt und nicht von Hand geschrieben. Laut New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio stammten die Päckchen vermutlich vom selben Täter.

Die Päckchen gingen seit Montag auch an den früheren CIA-Direktor John Brennan, Ex-Justizminister Eric Holder, die demokratische Abgeordnete Maxine Waters und den Milliardär George Soros, der Hillary Clinton und andere Demokraten mit Wahlkampfspenden in Millionenhöhe unterstützt hatte. (dpa/so)



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