Pakistan lässt abgeschossenen indischen Piloten frei

Pakistan bemüht sich um eine Entschärfung der Lage – Als "Geste des Friedens" ließ Islamabad am Freitag einen gefangen genommenen indischen Kampfpiloten frei.
Titelbild
Plakate und Fotos von Abhinandan Varthaman, dem Piloten der indischen Luftwaffe, der durch Pakistan festgehalten wurde, 28. Februar 2019 in Amritsar.Foto: NARINDER NANU/AFP/Getty Images
Epoch Times1. März 2019

Nach der Eskalation des Konflikts mit Indien hat sich Pakistan um eine Entschärfung der Lage bemüht. Als „Geste des Friedens“ ließ Islamabad am Freitag einen gefangen genommenen indischen Kampfpiloten frei, wie das Fernsehen live zeigte. Der Pilot Abhinandan Varthaman kehrte am Grenzübergang Wagah in sein Heimatland zurück. Er hatte ein blaues Auge.

Der Pilot war am Mittwoch in pakistanische Gefangenschaft geraten, nachdem die beiden Atommächte im Streit um die umstrittene Kaschmir-Region ihre Luftwaffen eingesetzt hatten. In Indien wird Abhinandan wie ein Held verehrt.

Seine Gefangennahme hatte in seiner Heimat für große Empörung gesorgt. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie der Pilot nach dem Abschuss seiner Maschine von einer Gruppe von Männern geschlagen und mitgeschleift wurde, bis pakistanische Soldaten einschritten.

Bilder von der Gefangennahme des indischen Piloten Abhinandan Varthaman, während einer Kundgebung am 28. Februar 2019. Foto: DIBYANGSHU SARKAR/AFP/Getty Images

Empfang für einen Helden

Am Grenzübergang auf indischer Seite versammelten sich tausende Menschen, die den wie einen Helden verehrten Abhinandan empfingen, indem sie Fahnen schwenkten, tanzten und patriotische Lieder sangen. Neu Delhi betrachtete die Freilassung des Piloten als diplomatischen Sieg. Doch das indische Militär erklärte, dass es weiter „in erhöhter Alarmbereitschaft“ sei.

Der indische Regierungschef Narendra Modi erklärte, der „Einfluss von Terroristen“ sei „zurückgedrängt“ worden und werde weiter zurückgedrängt. Der stellvertretende Außenminister und ehemalige Armeechef Vijay Kumar Singh begrüßte im Kurzbotschaftendienst Twitter die Freilassung des Piloten und bezeichnete sie als „ersten von vielen Schritten“, die Pakistan unternehmen müsse, um seinen „Friedenswillen zu bekräftigen“.

Ursprung war ein Bombenanschlag auf indische Sicherheitskräfte durch eine pakistanische Terrorgruppe

Der wieder aufgeflammte Konflikt zwischen den Erzrivalen Indien und Pakistan dreht sich um die umstrittene Region Kaschmir und um mutmaßliche Terrorunterstützung. Das Verhältnis von Indien und Pakistan ist seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 gespannt.

Am 15. Februar 2019 löste ein Bombenanschlag auf indische Sicherheitskräfte in Kaschmir mit mindestens 40 Toten den alten Konflikt wieder aus. Dabei explodierte ein mit etwa 350 Kilogramm Sprengstoff beladener Geländewagen auf einer Autobahn im Bezirk Pulwama (Indien). Zu dem Zeitpunkt war dort ein Konvoi der paramilitärischen Polizeitruppe CRPF unterwegs.

Die aus Pakistan stammende Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed reklamierte den Anschlag für sich. Es war zunächst unklar, ob es sich um einen Selbstmordanschlag handelte. Indische Medien berichteten vom tödlichsten Anschlag aller Zeiten gegen indische Sicherheitskräfte im umkämpften Himalaya-Tal Kaschmir.

Wechselseitig Kampfjets abgeschossen

Am Mittwoch war es in Kaschmir zu einer militärischen Konfrontation zwischen Indien und Pakistan gekommen. Pakistan gab an, zwei indische Kampfjets abgeschossen zu haben. Indien bestätigte den Verlust eines Flugzeugs und meldete seinerseits den Abschuss eines pakistanischen Kampfflugzeugs.

Am Donnerstag und Freitag beschossen sich pakistanische und indische Soldaten entlang der De-facto-Grenze, die Kaschmir zwischen Indien und Pakistan teilt. Dabei gab es mindestens ein Todesopfer. Im indischen Teil von Kaschmir wurden bei Kämpfen zwischen dem Militär und muslimischen Rebellen zwei Aufständische und vier Soldaten getötet. Später wurde nach Polizeiangaben bei Protesten ein Zivilist getötet.

Seit der Aufteilung des Subkontinents führten Indien und Pakistan drei Kriege gegeneinander. Seit Jahrzehnten kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan. (afp)



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