Paradise-Brände: Stromversorger gibt fahrlässige Tötung zu

Defekte Stromleitungen und starker Wind führten Ende 2018 zu heftigen Waldbränden in der Ortschaft Paradise. 84 Menschen starben. Vor einem US-Gericht räumt der Stromversorger nun seine Verantwortung ein.
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Ein ausgebranntes Fahrzeug und Trümmer nach den Waldbränden in Paradise.Foto: Barbara Munker/dpa/dpa
Epoch Times17. Juni 2020

Eineinhalb Jahre nach Waldbränden in Kalifornien mit über 80 Toten hat sich der Stromversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) wegen fahrlässiger Tötung schuldig bekannt.

Vor einem Gericht in Butte County wurden die Namen der 84 Menschen verlesen, die bei dem Feuer in der Ortschaft Paradise ums Leben gekommen waren. Er würde sich persönlich „mit großer Trauer und Bedauern“ für den verursachten Schmerz entschuldigen, sagte PG&E-Chef Bill Johnson vor Gericht.

Das sogenannte „Camp“-Feuer zerstörte im November 2018 fast die ganze Ortschaft Paradise. Mehr als 12.000 Häuser brannten ab. Das Feuer wurde auf defekte Stromleitungen zurückgeführt. „Unsere Gerätschaft hat den Brand verursacht“, räumte Johnson ein. Starker Wind trug dazu bei, dass sich die Flammen schnell ausbreiteten.

Konzern will 4 Millionen Dollar Strafe zahlen

Bereits im März hatte der Konzern zugesagt, eine Strafe in Höhe von rund vier Millionen Dollar zu zahlen. Nach weiteren Anhörungen in dieser Woche, bei denen auch Opfer zu Wort kommen sollen, will ein Richter ein formelles Urteil aussprechen. Der Bezirk Butte County hatte das Unternehmen verklagt.

2019 hatte sich PG&E schon mit Betroffenen über Entschädigungen in Höhe von rund 25 Milliarden Dollar geeinigt. Die Forderungen von tausenden Klägern stammten von mehreren Flächenbränden in Nordkalifornien aus den Jahren 2015 bis 2018.

Kaliforniens größter Energieversorger hatte Anfang 2019 mit geschätzten Schulden in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar Insolvenz angemeldet. Gouverneur Gavin Newsom brachte scharfe Kritik an dem Konzern vor. Jahrelange Misswirtschaft hätten zu einem maroden Stromnetz geführt. PG&E habe es versäumt, seine Anlagen sicherer zu machen. (dpa)



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