Philippinische Islamisten drohen mit Mord an deutscher Geisel Jürgen Kantner

Zu seiner Entführung und der Ermordung seiner Partnerin bekannte sich Abu Sayyaf in einer Audiobotschaft, auf der auch Kantners Stimme zu hören war.
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Philppinische Kämpfer, die 2016 gegen Banden der Abu Sayyaf vorgingen.Foto: STR/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Februar 2017

Die philippinische Islamistengruppe Abu Sayyaf hat in einem neuen Video mit der Enthauptung des im November entführten deutschen Seglers Jürgen Kantner gedroht. „Die Piraten geben mir meine letzte Chance, dass sie die 30 Millionen Pesos bekommen“, sagt Kantner in der knapp zweieinhalb Minuten langen Videobotschaft. Sollte seinen Entführern nicht binnen zwölf Tagen das geforderte Lösegeld in Höhe von umgerechnet knapp 570.000 Euro gezahlt werden, werde er getötet.

Nach Angaben des auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierten US-Unternehmens Site veröffentlichten die Dschihadisten die Aufnahmen am Dienstag. Sie zeigen Kantner mit Vollbart im Dschungel sitzend. Hinter ihm stehen vier maskierte Entführer. Einer von ihnen hat eine Machete in der Hand, die anderen sind mit Gewehren bewaffnet. Kantner bittet die Bundesregierung eindringlich um Hilfe.

Das philippinische Militär hatte Anfang November die Entführung Kantners gemeldet. Demnach entdeckten Anwohner die vor der Südküste der Philippinen treibende Yacht des passionierten Seglers mit der Leiche seiner Partnerin Sabine Merz. Von Kantner selbst fehlte jede Spur.

Zu seiner Entführung und der Ermordung seiner Partnerin bekannte sich Abu Sayyaf in einer Audiobotschaft, auf der auch Kantners Stimme zu hören war. Am 31. Dezember veröffentlichten die Islamisten laut Site weitere Fotos von Kantner. Die beiden Segler waren bereits 2008 von somalischen Piraten entführt worden. Damals kamen sie nach 52 Tagen wieder frei.

Abu Sayyaf wurde in den 90er Jahren mit Geld von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden gegründet und hat inzwischen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) Gefolgschaft geschworen. Die Gruppe wurde durch die Entführung vieler Ausländer bekannt.

Im Frühjahr 2000 machte die Extremistengruppe mit der Verschleppung von elf westlichen Ausländern Schlagzeilen, darunter die Göttinger Familie Wallert. Wie sie freikam, wurde nie öffentlich geklärt.

Im Oktober 2014 ließ Abu Sayyaf zwei deutsche Segler nach einem halben Jahr in Geiselhaft frei. Die Islamisten erklärten, sie hätten umgerechnet mehr als fünf Millionen Dollar Lösegeld für das Paar erhalten. Im vergangenen Jahr ermordeten sie zwei kanadische Geiseln, weil ihre Lösegeldforderungen nicht erfüllt worden waren.  (afp)



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