Pjöngjang: Porträts von Vater und Großvater von Diktator Kim entfernt

In Pjöngjang wurden die Porträts und eine Statue vom Vater und Großvater des derzeitigen Führers Kim Jong-un entfernt. Es wird nun spekuliert, dass das Porträt von Diktator Kim dort aufgerichtet werden soll.
Titelbild
Auf dem Kim-Il-sung-Platz in Pjöngjang befand sich ursprünglich ein großes Porträt von Kim Jong-uns Großvater, Kim Il-sung.Foto: KIM WON JIN/AFP über Getty Images
Von 18. Mai 2020

Ursprünglich befanden sich auf dem Kim-Il-sung-Platz in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ein großes Porträt vom Großvater des derzeitigen Führers Kim Jong-un sowie eine Statue und ein Porträt seines Vaters.

Jüngsten Beobachtungen zufolge wurden beide Porträts und die Statue vor Kurzem entfernt. Der in Seoul ansässige Nachrichtensender „NK News“ berichtete.

Der Kim-Il-sung-Platz in der Innenstadt von Pjöngjang ist ein Ort, an dem Nordkorea Zeremonien, Kundgebungen und Militärparaden abhält. Ein großes Porträt von Kim Il-sung, Großvater von Kim Jong-un, war zusammen mit einer Statue und einem Porträt von seinem Vater Kim Jong-il dort angebracht.

Satellitenbilder zeigen Renovierungsarbeiten und massive Umgestaltung des Platzes

Satellitenbilder vom 11. Mai zeigen nun, dass die Porträts der verstorbenen Führer Nordkoreas und die Statue vom Großvater entfernt wurden. „NK News“ zufolge wurde auch die Beobachtungsplattform des Platzes mit einem großen Kran entfernt, auf dem Beamte normalerweise Militärparaden beobachten und überwachen.

Vermutet wird, dass die massive Umgestaltung des Paradeplatzes mit den Vorbereitungen zum 75. Jahrestag der Gründung der Arbeiterpartei – am 10. Oktober 1945 – zusammenhängt.

Die letzte große Veränderung auf dem Platz geschah 2012 nach dem Tod von Kim Jong-il. Damals hängten Beamte ein Bild des verstorbenen Führers neben dem Porträt vom Kim Il-sung auf. Nun gibt es Spekulationen, dass die nordkoreanische Regierung möglicherweise ein Porträt und eine Statue von Kim Jong-un aufstellt.

Spekulationen um den Tod von Kim Jong-un reißen nicht ab

Unterdessen wird schon seit geraumer Zeit über den Gesundheitszustand von Kim Jong-un spekuliert. Der Machthaber war nach einem Treffen des Politbüros der Nordkoreanischen Arbeiterpartei am 11. April abgetaucht. Er fehlte auch bei den Feierlichkeiten zu Ehren seines verstorbenen Großvaters am 15. April. Der nordkoreanische Nationalfeiertag ist der wichtigste Termin des Jahres für die politische Elite des Landes – die Feierlichkeiten hatten wegen der Corona-Pandemie allerdings in deutlich kleinerem Rahmen als üblich stattgefunden.

Kim Jong-un zeigte sich erst am 1. Mai wieder in der Öffentlichkeit. Er nahm an der Einweihung einer Düngerfabrik teil, um die Gerüchte über seinen „kritischen Zustand“ zu zerstreuen. Seit diesem Auftritt wurde der nordkoreanische Führer nicht mehr gesehen, was die Spekulationen erneut anheizt.



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