Polen kündigt Aufbau einer zweiten paramilitärischen Truppe an – 53.000 Freiwillige gesucht

53.000 Freiwillige sollen in Polen bis 2019 eine paramilitärische Truppe zur Landesverteidigung bilden und ein entsprechende militärische Ausbildung erhalten. Die neuen Einheiten seien der "preiswerteste Weg, um die Stärke der Streitkräfte und die Verteidigungskapazitäten des Landes zu erhöhen". In Polen gibt es bereits eine 12.000 Mann starke paramilitärische Gruppe, den Schützenverband Strzelec.
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Spezialkräfte der polnischen Armee bei der Nato-Übung der VJTF am 18. Juni 2015 in Zagan, Polen. Die VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) besteht aus Truppen von Deutschland, Norwegen, Belgien, Polen, Tschechien und Litauen.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times14. November 2016

Polen plant bis 2019 den Aufbau einer paramilitärischen Truppe zur Landesverteidigung mit 53.000 Freiwilligen. Wie Verteidigungsminister Antoni Macierewicz am Montag mitteilte, soll es sich um Zivilisten handeln, die eine militärische Ausbildung erhalten.

Die Kosten für die neue Truppe in den kommenden drei Jahren gab der Minister mit 800 Millionen Euro an.

Die neuen Einheiten seien der „preiswerteste Weg, um die Stärke der Streitkräfte und die Verteidigungskapazitäten des Landes zu erhöhen“, sagte Macierewicz in Warschau.

Sie seien zugleich die „beste Antwort“ auf die von Russland ausgehende Gefahr eines „hybriden Krieges“, nämlich das Einsickern von Militärangehörigen auf polnisches Territorium so wie in der Ukraine.

Die Kommandogewalt haben Berufssoldaten

Ministeriumssprecherin Beata Perkowska sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Kommandogewalt in den neuen Einheiten werde bei Berufssoldaten liegen. Ihr Anteil an der Truppe werde bei sechs bis acht Prozent liegen.

Die Freiwilligen erhalten eine militärische Grundausbildung und sind aufgefordert, ihre Fähigkeiten regelmäßig auszubauen. Im Gegenzug erhalten sie einen bestimmten Betrag.

Die ersten drei Einheiten der Truppe sollen im Osten Polens stationiert werden. Die Region steht angeblich besonders unter russischem Druck. Jede der 16 polnischen Woiwodschaften soll über eine 3000 bis 5000 Mann starke Brigade der neuen Truppe verfügen. In Polen gibt es bereits eine 12.000 Mann starke paramilitärische Gruppe, den Schützenverband Strzelec.

Die Nato hat angesichts der anhaltenden Spannungen mit Russland die rotierende Stationierung von vier Kampfbataillonen mit jeweils bis zu 1000 Soldaten in Polen und in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen angekündigt.

Die Bundeswehr will dabei ab Februar die Führung des Verbandes in Litauen übernehmen und zwischen 400 und 600 Soldaten stellen. Die Verbände der Militärallianz sind auch mit Panzern und schwerem Gerät ausgerüstet. Die Bundeswehr plant, zumindest zeitweise Artillerie zu stationieren. (afp)



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