Präsident Trump erlaubt Freigabe geheimer Akten über das Attentat auf John F. Kennedy – mit Vorbehalt

US-Präsident Donald Trump will die Akten zum Attentat auf den 35. Präsident der USA John F. Kennedy veröffentlichen lassen, "falls er nicht noch weitere Informationen erhalten sollte."
Epoch Times21. Oktober 2017

US-Präsident Donald Trump will die Akten zum Attentat auf den 35. Präsident der USA John F. Kennedy veröffentlichen lassen, „falls er nicht noch weitere Informationen erhalten sollte.“ „Subject to the receipt of further information, I will be allowing, as President, the long blocked and classified JFK FILES to be opened“, schrieb Trump am Samstagmorgen (Ortszeit) auf Twitter. Die Entscheidung des US-Präsidenten kommt nicht überraschend, da das Nationalarchiv in Washington verpflichtet ist, die Akten bis zum 26. Oktober freizugeben. Grundlage hierfür ist eine Anordnung des US-Kongress von 1992.

Trump hebt damit den Schleier der Verschwörungstheorien, die sich seit dem Attentat am 22. November 1963 weltweit um den Fall ranken. Der angebliche Attentäter Lee Harvey Oswald wurde von Jack Ruby erschossen, bevor er vor Gericht gestellt werden konnte. Durch seine Formulierung lässt er noch einen Vorbehalt erkennen bis zur endgültigen Entscheidung:

Donald J. TrumpVerifizierter Account @realDonaldTrump

Vorbehaltlich des Erhalts weiterer Informationen lasse ich als Präsident zu, dass die lange blockierten und als geheim eingestuften JFK-DATEIEN geöffnet werden.

05:35 – 21. Okt. 2017

Die Freigabe der Akten wird von mehreren Experten begrüßt, berichtete The Independent.

Brisante Geheimdienst-Informationen   

Angeblich fürchten Sicherheitsbeamte einige Dokumente, die in den 1990er Jahren zusammengestellt wurden und die auch Informationen über die aktuellen Geheimdienste enthalten.

Die Kennedy-Dokumente sollen am 26. Oktober vom Nationalarchiv freigegeben werden, aber es wurde zunächst berichtet, dass Trump ihnen nicht erlauben würde, öffentlich bekannt gemacht zu werden.

Professor Larry Sabato, Politologe und Autor eines Buches über Kennedy, sagte der Associated Press, „Die amerikanische Öffentlichkeit verdient es, die Tatsachen zu kennen, oder zumindest verdienen sie es, zu wissen, was die Regierung ihnen über all die Jahre hinweg vorenthalten hat“.

Der Präsident ist als einziger Regierungsvertreter befugt, über die Veröffentlichung der Dokumente zu bestimmen.

Die betroffenen rund 3000 Regierungsdokumente behandeln das Attentat vom 22. November 1963 auf den damaligen Präsidenten. Hinzu kommen zehntausende weitere Dokumente, die bisher nur geschwärzt veröffentlicht wurden. Sie dürften voraussichtlich am Donnerstag herausgegeben werden, wenn eine gesetzliche Geheimhaltungsfrist ausläuft, die Trump nun nicht verlängern will.

Laut dem Internetjournal „Politico“ steht Trump aber unter Druck vor allem von Seiten des Geheimdiensts CIA, einige Dokumente weiter unter Verschluss zu halten, um noch lebende Mitarbeiter oder Informanten von CIA und der Bundespolizei FBI nicht zu gefährden.

Eine offizielle Untersuchung war nach Kennedys Tod zu dem Ergebnis gekommen, dass er von dem Einzeltäter Lee Harvey Oswald in Dallas erschossen wurde, der wiederum zwei Tage später von dem Nachtclub-Besitzer Jack Ruby getötet wurde. Die Version wurde vor allen von Verschwörungstheoretikern immer wieder angezweifelt.

Durch den Aufsehen erregenden Film „JFK“ des US-Regisseurs Oliver Stone war die Diskussion über die Hintergründe des Attentats 1991 wieder aufgeflammt. Ein Gesetz verfügte daraufhin ein Jahr später die Veröffentlichung von nahezu allen der rund fünf Millionen Dokumente zu Kennedys Tod. Nur ein Bruchteil fiel unter eine 25-jährige Geheimhaltungsfrist – diese läuft nun am 26. Oktober aus.

Trump selbst hatte während des Wahlkampfs im vergangenen Jahr den Vater seines republikanischen Rivalen Ted Cruz mit Kennedys Ermordung in Verbindung gebracht. Während eines Telefoninterviews mit dem Sender Fox News behauptete er im Mai 2016, der Vater sei mit dem mutmaßlichen Attentäter kurz vor dessen Ermordung beisammen gewesen. Er fügte hinzu: „Was tat er mit Oswald kurz vor dessen Tod? Vor den Schüssen. Das ist schrecklich“.

Ted Cruz hatte die Vorwürfe als „Quatsch“ bezeichnet. In Anspielung auf die damalige Auseinandersetzung leitete der demokratische Abgeordnete Adam Schiff Trumps Tweet nun weiter und fragte ironisch, ob die Freigabe bedeute, „dass Ted Cruz‘ Vater entlarvt wird?“

(dts/aw/afp)

Siehe auch:

Trump beim G7: So entschlossen blockierte er die Globalisierung

Die Macht des „Deep State“: Wird Donald Trump ein „Kennedy-Problem“ bekommen?

Melania Trump: Bibliothekarin lehnt Geschenk an Grundschüler wegen politischer Korrektheit ab



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