Präsident Trump nominiert Jerome Powell als Notenbankchef

US-Präsident Donald Trump hat Jerome Powell als neuen Chef der US-Notenbank Federal Reserve nominiert. Powell sei ein "Konsensstifter für die vernünftige Geldpolitik, an die er glaubt".
Titelbild
US Federal Reserve.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Epoch Times2. November 2017

US-Präsident Donald Trump hat den früheren Finanzinvestor Jerome Powell als neuen Chef der US-Notenbank Federal Reserve nominiert.

Donald Trump gab diese Entscheidung am Donnerstag in einer Ansprache im Weißen Haus bekannt. Powell, der bereits seit 2012 dem Gouverneursrat der Fed angehört, soll im Februar die Nachfolge von Janet Yellen antreten.

Trump pries Powell bei einem gemeinsamen Auftritt im Rosengarten des Weißen Hauses als „starke“ und „schlaue“ Führungspersönlichkeit. In seinen bisherigen fünf Jahren bei der Fed habe er den „Respekt und die Bewunderung seiner Kollegen“ erworben. Powell sei ein „Konsensstifter für die vernünftige Geldpolitik, an die er glaubt“.

Keine überraschende Nominierung

Powell kündigte seinerseits an, er wolle als Fed-Chef alles in seiner Macht stehende tun, um „stabile Preise und ein Maximum an Beschäftigung zu erreichen“.

Die Nominierung des 64-Jährigen kommt nicht überraschend. Seine Ernennung muss nun noch vom Senat bestätigt werden.

Von Powell ist zu erwarten, dass er an die moderate Zinspolitik der bisherigen Fed-Direktorin anknüpft. Er hatte als Mitglied des Leitungsgremiums der Zentralbank Yellens Kurs stets unterstützt.

Trump hat deutlich gemacht, dass er sich eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik zur Stimulierung der US-Konjunktur wünscht. Seit seinem Wahlsieg vor einem Jahr hat die Fed den Leitzins zwar bereits drei Mal erhöht, allerdings nur moderat.

Der Zins verharrt auf einem weiterhin relativ niedrigen Niveau zwischen 1,0 und 1,25 Prozent. Auf der Zinssitzung in dieser Woche hatte die Fed den Zins unangetastet gelassen.

Powell – Jurist und Investmentbanker

Powell bringt zwar im Gegensatz zu Yellen und ihren Vorgängern keinen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften für den mächtigen Posten mit, verfügt aber über Berufserfahrung an den Finanzmärkten und im Regierungsapparat.

Der studierte Jurist war als Investmentbanker und Abteilungsleiter im Finanzministerium tätig. Einige Jahre lang war er Partner der Anlagefirma Carlyle Group und machte in dieser Zeit ein zweistelliges Millionenvermögen.

Trump hätte auch die Möglichkeit gehabt, der von seinem Vorgänger Barack Obama ernannten Yellen eine zweite Amtszeit zu gewähren. Die Fed-Chefin hatte er im Wahlkampf hart attackiert, seit seinem Amtsantritt fand Trump für sie aber viele lobende Worte. Yellen gehört allerdings der Demokratischen Partei an, Powell ist wie Trump Republikaner.

Mit der Ernennung Powells bricht Trump mit einer Tradition – bislang war es üblich, dass die US-Präsidenten die von ihrem jeweiligen Vorgänger ernannten Fed-Chefs im Amt belassen. Trump lobte Yellen bei der Präsentation ihres designierten Nachfolgers als „wunderbare Frau, die einen blendenden Job gemacht“ habe.

Präsident Trump muss in den kommenden Monaten zudem drei weitere Posten im Fed-Gouverneursrat neu besetzen, darunter den des Vizepräsidenten. (afp)

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