Präsident Trump überlegt nächstes Treffen mit Nordkorea – Kim Jong Un entschuldigt sich für jüngste Raketentests

US-Präsident Donald Trump hat ein erneutes Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Aussicht gestellt. Nachdem die aktuellen Manöver der USA und Südkorea beendet sind, sollen neue Verhandlungen aufgenommen werden.
Titelbild
Kim Jong Un (l.) und Donald Trump während eines Spaziergangs am zweiten Gipfeltag im "Sofitel Legend Metropole Hanoi" Hotel 2019.Foto: Evan Vucci, AP/dpa
Epoch Times10. August 2019

US-Präsident Donald Trump hat ein erneutes Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Aussicht gestellt und zugleich Manöver seiner eigenen Streitkräfte mit Südkorea kritisiert. Nordkoreas Machthaber wünscht sich seinerseits offenbar ein weiteres Treffen mit US-Präsident Donald Trump.

Ein einem Brief entschuldigte sich der nordkoreanischer Machthaber – nach den Worten von US-Präsident Donald Trump mit einer „kleine Entschuldigung“ – für die jüngsten nordkoreanischen Raketentests. Kim habe angekündigt, die Raketentests einzustellen, sobald die Manöver endeten.

„In einem Brief von Kim Jong Un an mich sagte er sehr freundlich, dass er sich treffen und Verhandlungen aufnehmen möchte, sobald die gemeinsame U.S./Südkorea-Übung vorbei ist“, schrieb Trump am Samstag auf Twitter. „Es war ein langer Brief, in dem er sich ein Großteil über die lächerlichen und teuren Übungen beschwerte“, so der US-Präsident weiter.

Es war auch eine kleine Entschuldigung für das Testen der Kurzstreckenraketen, und dass diese Tests nach Beendigung der Übungen aufhören würden.“

Kim habe geschrieben, dass er „nicht erfreut“ sei über die Militärübungen.

„Ich habe sie auch noch nie gemocht“, gab Trump zurück. „Ich war nie ein Fan. Und wissen Sie warum? Mir gefällt es nicht, dafür zu zahlen. Wir sollten das Geld zurückerstattet bekommen. Und das habe ich Südkorea gesagt.“

Trump schrieb ebenfalls: „Ich freue mich darauf, Kim Jong Un in nicht allzu ferner Zukunft so fernen Zukunft zu sehen! Ein atomwaffenfreies Nordkorea wird zu einem der erfolgreichsten Länder der Welt führen!“

Scharfe Verurteilung der Waffentests durch Südkorea

Nach Angaben südkoreanischer Regierungsvertreter wurden am Samstagmorgen nahe der Stadt Hamhung an der Ostküste Nordkoreas zwei – mutmaßliche ballistische – Kurzstreckenraketen abgefeuert. Die Fluggeschosse flogen demnach rund 400 Kilometer weit und stürzten ins Meer. Es war bereits der fünfte nordkoreanische Raketentest in zwei Wochen. Zuletzt hatte Pjöngjang am Dienstag offenbar zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert – nur einen Tag nach Beginn von gemeinsamen Militärübungen der USA und Südkoreas.

Die Führung in Pjöngjang hat das Manöver scharf verurteilt und seine Waffentests als „Warnung“ an Südkorea und die USA bezeichnet. Die jährlichen Militärmanöver der beiden Verbündeten rufen in Nordkorea regelmäßig wütende Reaktionen hervor. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea jeglichen Test ballistischer Raketen.

Nordkoreanische Raketentests sind kein Hindernis für neue Atomverhandlungen

Am Freitag äußerte Trump Verständnis für Kims Kritik an den Militärmanövern. Trump betonte erneut, er sehe die Tests nordkoreanischer Kurzstreckenraketen nicht als Problem an. Nordkorea habe keine Atomwaffen und keine Langstreckenraketen getestet. Der US-Präsident erklärte sich außerdem zu einem vierten Treffen mit Kim bereit, ohne jedoch einen möglichen Termin oder weitere Details zu nennen.

Nach Einschätzung des Asien-Experten Leif-Eric Easley versucht Kim mit den Raketentests und der Kritik an dem Militärmanöver der USA und Südkoreas einen Keil zwischen Washington und Seoul zu treiben: „Pjöngjang will das Bündnis aufbrechen.“ Nach dem Raketenstart am Samstagmorgen wollte das Weiße Haus keine Beurteilung abgeben. Ein US-Regierungsvertreter sagte lediglich, die USA stünden in Kontakt zu ihren Verbündeten Japan und Südkorea.

Trump und Kim hatten sich zuletzt Ende Juni in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden koreanischen Staaten getroffen. Trotz ihrer Ankündigung, die Gespräche über eine atomare Abrüstung Nordkoreas wieder aufzunehmen, herrscht in den Verhandlungen Stillstand. Trump und Kim haben sich seit Juni 2018 bereits dreimal getroffen: Damals zuerst in Singapur, im Februar 2019 in Hanoi und Ende Juni – offiziell ganz spontan – an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea.

Trump vermeidet jegliche Kritik. Er ist offenbar entschlossen, vor der Präsidentschaftswahl im November 2020 ein Abkommen mit Pjöngjang zu erzielen.



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