Protest gegen Stalin-Gedenktafel in Moskauer Universität weitet sich aus – Tief besorgt über „Rehabilitierung des stalinistischen Regimes“

"Wir sind tief besorgt über die Rehabilitierung des stalinistischen Regimes," heißt es in einer Online-Petition in der gefordert wird, eine Gedenktafel für den sowjetischen Diktator Josef Stalin an einer Moskauer Universität wieder abzunehmen.
Titelbild
Ein Porträt von Josef Stalin.Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Juli 2017

Eine Gedenktafel für den sowjetischen Diktator Josef Stalin an einer Moskauer Universität hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Mehr als 20.000 Menschen unterzeichneten bis Donnerstag eine Online-Petition bei Change.org, in der gefordert wird, die Tafel wieder abzumontieren und eine Verklärung der Stalin-Ära zu verhindern.

Unter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wird Stalin zunehmend als heldenhafter Sieger im Zweiten Weltkrieg dargestellt, wohingegen die Millionen Toten durch Hinrichtungen und Zwangsarbeit in seiner Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten.

Die Gedenktafel wurde Anfang Juni in einem Flur der Jura-Akademie Kutafin im Zentrum Moskaus aufgehängt. Sie erinnert in Gold-Lettern daran, dass Stalin dort 1924 eine Rede hielt. In der Online-Petition heißt es: „Wir sind tief besorgt über die Rehabilitierung des stalinistischen Regimes.“ Der Vorsitzende des Präsidentenrats für Menschenrechte, Michail Fedotow, forderte die Universitätsleitung auf, die Tafel abzuhängen.

Die Leitung der Akademie äußerte sich auf Anfrage nicht dazu, warum die in den 60er Jahren entfernte Gedenktafel wieder aufgehängt wurde. Die Zahl der Menschen, die unter Stalins Herrschaft durch Hinrichtungen, Zwangsherrschaft, Arbeitslager, Deportationen und Hunger ums Leben kamen, beläuft sich auf rund 20 Millionen.

Laut einer Umfrage, die in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, betrachten 38 Prozent der Russen Stalin als die bemerkenswerteste Persönlichkeit der Geschichte – gefolgt von dem Dichter Alexander Puschkin und Putin, die jeweils 34 Prozent erhielten. (afp)



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