Proteste gegen Nicaraguas Regierung gehen weiter – 47 Tote bei Massenprotesten

In Nicaragua hat es neue Zusammenstöße zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Die Massenproteste gegen die linksgerichtete Regierung hatten sich ursprünglich am 18. April an deren Plänen für eine Rentenreform entzündet.
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Proteste in Nicaragua.Foto: INTI OCON/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Mai 2018

In Nicaragua hat es neue Zusammenstöße zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei gegeben.

Am Montagabend gingen Studenten der Polytechnischen Universität in der Hauptstadt Managua auf die Straße. Sie warfen den Sicherheitskräften gewaltsame Übergriffe vor, bei denen mehrere Demonstranten verletzt worden seien.

In den sozialen Netzwerken verbreiteten regierungskritische Studenten ein Video, das zeigt, wie ein bewusstloser Mann ins Gebäude der Universität getragen wird. Demonstranten riefen: „Die Bevölkerung soll wissen, was die Regierung Ortega hier tut!“

Die Polizei stufte die Straßenproteste als kriminell ein. Bewohner des Uni-Viertels seien von „rechten Straftätern angegriffen“ worden, erklärte die Polizei. Die Beamten seien zum Schutz der Anwohner ausgerückt.

Auch an anderen Universitäten gab es am Montagabend Protestaktionen gegen die Regierung. Am Sonntag waren in der südlichen Provinz Masaya Anhänger und Gegner der Regierung gewaltsam aneinandergeraten. Die Polizei setzte Tränengas ein. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden dabei mindestens vier Menschen verletzt.

In den Tagen zuvor hatte sich die Lage vorübergehend beruhigt, nachdem die Regierung festgenommene Demonstranten freigelassen und sich zum Dialog bereit erklärt hatte.

Die Massenproteste gegen die linksgerichtete Regierung von Präsident Daniel Ortega hatten sich ursprünglich am 18. April an deren Plänen für eine Rentenreform entzündet. Bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gab es nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen seitdem 47 Tote. Wegen des massiven Widerstands hatte Ortega die Rentenreform zurückgenommen.

Der Unmut der Demonstranten, darunter viele Studenten, richtet sich inzwischen aber auch gegen den autoritären Regierungsstil Ortegas und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Die Demonstrationen mit zehntausenden Teilnehmern waren die bislang heftigsten Proteste in Ortegas Amtszeit.

Der 72-jährige Politiker der Nationalen Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) und ehemalige Guerillakämpfer regiert das zentralamerikanische Land seit elf Jahren. (afp)



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