Prozess gegen Drogenboss „El Chapo“ startet in New York

Er soll mit seinem Drogenkartell Milliarden verdient und bis zu 3000 Morde verantwortet haben. Jetzt steht Drogenpate "El Chapo" Guzmán vor Gericht - und legt damit einen Teil von New York lahm.
Titelbild
Joaquin «El Chapo» Guzman wird Anfang 2014 in Handschellen von mexikanischen Marinesoldaten zu einem Hubschrauber begleitet.Foto: Eduardo Verdugo/AP/dpa
Epoch Times13. November 2018

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen startet heute in New York der Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán. Erwartet werden die Eröffnungsplädoyers der Staansanwälte und Verteidiger.

Bis zu einem Urteil kann es nach Einschätzung von Richter Brian Cogan noch mehrere Monate dauern. Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist nach einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.

Die US-Justiz wirft dem wegen seiner Körpergröße von etwas mehr als 1,60 Meter „El Chapo“ (Der Kurze) genannten Guzmán unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und das Führen einer kriminellen Organisation – des mexikanischen Drogenkartells Sinaloa – vor. Er soll tonnenweise Kokain und Heroin in die USA geschmuggelt und damit Milliarden verdient haben. Zudem soll der 61-Jährige für bis zu 3000 Morde verantwortlich sein.

Guzmán, dem in Mexiko mehrere spektakuläre Gefängnisausbrüche gelungen waren, wurde Anfang 2017 in die USA ausgeliefert worden und sitzt seitdem in einem Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan. Während des Prozesses soll er dorthin nur an den Wochenenden zurückkehren und werktags in einer Zelle am Gericht in Brooklyn übernachten. Für jeden Transport Guzmáns muss aus Sicherheitsgründen die viel befahrene Brooklyn Bridge komplett gesperrt werden.

An dem Fall arbeiten rund ein Dutzend Staatsanwälte. 16 Zeugen – darunter mexikanische und kolumbianische Dealer, die in US-Gefängnissen sitzen – sollen gegen „El Chapo“ auszusagen. Guzmán hat mehrere Star-Verteidiger angeheuert. Das Gericht in Brooklyn gilt als Institution im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Der Drogenkrieg in Mexiko tobt allerdings auch ohne „El Chapo“ weiter. (dpa)



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