Putin wirbt für seine Wiederwahl als Garant der Stabilität – „Es ist nicht an mir, die Opposition auszubilden“

Russlands Präsident Wladimir Putin hält heute seine große Jahrespressekonferenz. Es ist ein Medienevent - in diesem Jahr haben sich mehr als 1640 Journalisten akkreditiert.
Titelbild
Wladimir PutinFoto: Dennis Grombkowski/Getty Images
Epoch Times14. Dezember 2017

+++ Newsticker +++

Vor der Präsidentenwahl in Russland 2018 hat sich Staatschef Wladimir Putin bei seinem jährlichen großen Presseauftritt als Garant der Stabilität präsentiert.

Er werde nicht für eine Partei, sondern als unabhängiger Kandidat ins Rennen gehen, kündigte er in Moskau an. Bei der fast vierstündigen Fragestunde mit etwa 1600 Journalisten kamen neben Innenpolitik auch Krisenherde wie Nordkorea oder die Ukraine zur Sprache.

Er hoffe im Wahlkampf auf breite Unterstützung der politischen Parteien wie der Gesellschaft, sagte Putin. Seine Wiederwahl am 18. März gilt als sicher.

Verteidigung des Dopings bezichtigter Sportler vor Gericht angekündigt

Russlands Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, die Interessen der des Dopings bezichtigten russischen Sportler vor Gericht zu verteidigen. Zwar werde Russland mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zusammenarbeiten, sich aber „natürlich“ für die Interessen der Athleten einsetzen, auch vor Zivilgerichten, sagte Putin am Donnerstag bei seiner Jahrespressekonferenz in Moskau.

„Ich weiß, dass viele internationale Sportvertreter das nicht wollen, aber was können wir machen?“, sagte Putin. Russland sei „gezwungen, unseren Athleten zu helfen und für ihre Ehre und Würde vor Zivilgerichten einzutreten“. Dennoch hoffe er auf eine „konstruktive“ und „ruhige“ Zusammenarbeit mit der Wada und dem IOC, um „Probleme auszuräumen“.

Das IOC hatte Russland in der vergangenen Woche wegen staatlichen Dopings von den Spielen in Pyeongchang im Februar ausgeschlossen. Russische Athleten dürfen aber unter der olympischen Flagge antreten, wenn sie nachweislich nicht gedopt sind. Putin hatte die IOC-Entscheidung als politisch motiviert bezeichnet.

Live und mit deutscher Übersetzung: Putin stellt sich den Fragen der Weltpresse:

https://www.youtube.com/watch?v=cjzwU7DkwcA

Trump-Gegner haben russische Wahlkampfeinmischung „erfunden“

Russlands Staatschef Wladimir Putin hat den politischen Gegnern von US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, die mutmaßliche Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf erfunden zu haben.

„All das ist von den Leuten erfunden worden, die sich gegen Trump richten, um seine Arbeit zu delegitimieren“, sagte Putin am Donnerstag bei seiner großen Jahrespressekonferenz in Moskau. Die Kontakte zu Wahlkampfteams hätten der „gängigen Praxis“ entsprochen.

Putin hat bereits wiederholt dementiert, dass sich Russland in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt habe. In den USA geht derzeit ein Sonderermittler der Frage nach, ob es im Wahlkampf illegale Absprachen von Trumps Team mit russischen Vertretern gab.

„Es ist nicht an mir, die Opposition auszubilden“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Vorwurf der „Unterdrückung der Opposition“ in seinem Land zurückgewiesen.

„Ich denke, das politische System – wie auch das wirtschaftliche – sollte konkurrenzfähig sein“, sagte Putin am Donnerstag bei seiner großen Jahrespressekonferenz in Moskau. „Es ist nicht an mir, sie auszubilden“, sagte er auf die Frage, warum es keine starke Opposition im Land gebe.

Die Schwäche der Opposition führte er auf den Erfolg seiner Wirtschaftspolitik zurück. Überdies müssten seine politischen Gegner „echte“ Vorschläge unterbreiten.

Putin hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bei der Präsidentschaftswahl im März 2018 erneut anzutreten. In einer jüngsten Umfrage führt er mit 75 Prozent weit vor seinen Herausforderern.

Putins wichtigster Gegner, der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, darf wegen einer Verurteilung nicht antreten. Traditionell werden Politiker der kommunistischen Partei und der ultranationalistischen LDPR kandidieren. Eine weitere Kandidatin ist die TV-Moderatorin Xenia Sobtschak, die der Opposition nahe steht, sich aber gegen den Vorwurf wehren muss, ihre Kandidatur sei vom Kreml gesteuert.

Putins Jahrespressekonferenz ist ein Medienevent – in diesem Jahr haben sich mehr als 1640 Journalisten akkreditiert. Mehrere Stunden lang antwortet Putin auf Fragen, die von der Außenpolitik über den Zustand der Straßen bis zu seinem Privatleben reichen. (afp/so/dpa/dts)



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