Putin unterzeichnet Dekret zum Aussetzen des INF-Vertrages

Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Dekret zur Aussetzung des INF-Abrüstungsvertrages unterzeichnet. Der Vertrag verbietet landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern.
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Russische Jagdflugzeuge vom Typ Su-27 während einer Flugshow des russischen Militärs 2013.Foto: iStock
Epoch Times4. März 2019

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret zur Aussetzung des INF-Abrüstungsvertrages unterzeichnet. Putin hatte schon Anfang Februar angekündigt, dass Russland den INF-Vertrag zum Verzicht auf atomare Mittelstreckenwaffen als Reaktion auf die Aufkündigung des Abkommens durch die USA aussetzen werde.

Der Vertrag verbietet landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern und untersagt auch die Produktion und Tests solcher Systeme. Beide Seiten hatten sich gegenseitig vorgeworfen, sich nicht an den Vertrag zu halten.

Washington und die Nato werfen Russland vor, mit seinem Marschflugkörper 9M729 gegen das Abkommen zu verstoßen, Moskau bestreitet dies.

Bereits im Februar hatte Putin zudem die Entwicklung neuer Mittelstreckenraketen angekündigt – als Antwort auf nach seinen Worten ähnliche Projekte der USA. Russland werde sich aber nicht auf „ein neues kostspieliges Wettrüsten“ einlassen, fügte er hinzu. Es werde seine Kurz- und Mittelstreckenraketen nur dann in Europa stationieren, wenn die USA dies ebenfalls täten.

Seltsame russische Fernsehsendung

Ein Beitrag des russischen Fernsehens Ende Februar über mögliche Angriffsziele Russlands in den USA, bei einem Atomkrieg, erregte am Aufmerksamkeit. Verwunderlich erschien, dass einige Ziele schon jahrelang deaktivierte Militärbasen sind.

Das russische Staatsfernsehen listete, für den Fall eines Atomkrieges, potenzielle Ziele in den Vereinigten Staaten auf und behauptete, dass neue russische Raketen amerikanische Städte in nur wenigen Minuten erreichen könnten.

Laut Reuters war die Sendung vom 24. Februar, selbst für das übliche martialische Auftreten im russischen Staatssender, „ungewöhnlich“. Kurz zuvor sagte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass Russland für die Neuauflage der „Kuba-Krise“ bereit wäre, wenn die USA sich in eine solche Situation hineinmanövrieren würde.

Zu den Zielen gehörten das Pentagon-Gebäude in Washington sowie Camp David, der langjährige Rückzugsort des Präsidenten in Maryland.

Putin wiederholte, dass er nicht der erste sein werde, der Hyperschall-Raketen mit mittlerer Reichweite in Europa einsetzen werde, warnte aber, dass Pläne auf dem Tisch liegen, wenn die Vereinigten Staaten ähnliche Raketen auf dem europäischen Kontinent platzieren.

Dem Bericht zufolge wurden Fort Ritchie in Maryland, die McClellan-Militärbasis in Kalifornien und die Jim Creek Naval Radio Station im Staat Washington auf Karten für einen möglichen Atomschlag aufgeführt. (dpa/epochtimes)



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