Putin zu Gesprächen über Syrien-Konflikt im Iran – Rohani: Russland ist Irans „Freund, Nachbar und strategischer Partner“

Heute traf Russlands Präsident Wladimir Putin seinen iranischen Kollegen. Russland sei Irans "Freund, Nachbar und strategischer Partner", meinte Irans Präsident Hassan Rohani bei dem Treffen.
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Russlands Präsident Wladimir Putin und Irans Präsident Hassan Rohani am 1. November 2017 in Teheran, Iran.Foto: ALEXEY DRUZHININ/AFP/Getty Images
Epoch Times1. November 2017

Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Mittwoch zu Gesprächen über den Syrien-Konflikt nach Teheran gereist. Sein iranischer Kollege Hassan Rohani sagte nach einem Treffen, Irans Zusammenarbeit mit Russland habe „einen großen Effekt im Kampf gegen den Terror“ in Syrien gehabt. Besonders in der „Endphase dieses Kampfes“ sei es wichtig, diese Zusammenarbeit fortzusetzen.

Rohani bezeichnete Russland als „Freund, Nachbar und strategischen Partner“ und sprach sich für die Ausweitung der Kooperation aus. Bei Putins Gesprächen mit Rohani und Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei stand auch das Atomabkommen auf der Agenda, das von US-Präsident Donald Trump zuletzt in Frage gestellt worden war.

Trump hatte wiederholt mit der Aufkündigung des im Juli 2015 zwischen dem Iran und der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland geschlossenen Abkommens gedroht. Im Oktober weigerte er sich dann, dem US-Kongress zu bestätigen, dass der Iran sich an die Vereinbarung hält. Dies stieß bei Russland und den anderen Mitunterzeichnern auf scharfe Kritik.

Syrische Oppositionsgruppen reisten nicht zu Friedensgesprächen unter Vermittlung Russlands

Auch im Syrien-Konflikt stehen der Iran und Russland auf der gleichen Seite. Am Dienstag kündigten sie zusammen mit der Türkei nach einer neuen Gesprächsrunde zum Syrien-Konflikt im kasachischen Astana an, am 18. November im südrussischen Sotschi einen „Kongress des nationalen Dialogs“ mit Vertretern der Konfliktparteien zu organisieren.

Allerdings erteilten die wichtigsten Oppositionsgruppen den Plänen am Mittwoch eine Absage und kündigten an, nicht an den Gesprächen teilzunehmen. Ein Sprecher der Nationalen Koalition, Ahmed Ramadan, sagte, das Oppositionsbündnis werde ausschließlich an den Friedensgesprächen unter Vermittlung der Vereinten Nationen in Genf teilnehmen.

Der „Kongress“ soll zehn Tage vor einer neuen Verhandlungsrunde in Genf stattfinden. Unter Vermittlung der UNO laufen dort seit 2012 Gespräche über eine friedliche Beilegung des Syrien-Konflikts, dem seit 2011 mehr als 330.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Bisher sind alle Gespräche aber an der Frage des Umgangs mit dem syrischen Staatschef Baschar al-Assad gescheitert.

Der Iran und Russland haben mit ihrer Unterstützung für Assad wesentlich zu seinem Verbleib an der Macht beigetragen. Zusammen mit der Türkei setzen sie sich seit Anfang des Jahres für eine Beilegung des Konflikts ein und vereinbarten die Schaffung von vier Deeskalationszonen, in denen regionale Waffenruhen zwischen Rebellen und Regierung gelten sollen.

Rosneft unterzeichnete „Fahrplan“ über Ausbeutung von Öl- und Gasfeldern im Iran

Vor Putins Besuch in Teheran traf sich der russische Generalstabschef Valeri Guerassimow dort mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Bagheri zu Gesprächen über Syrien. Während Putins Besuch unterzeichnete zudem der russische Ölkonzern Rosneft einen „Fahrplan“ mit der Nationalen Iranischen Ölgesellschaft über die Ausbeutung von Öl- und Gasfeldern im Iran.

Am Abend kamen zudem Putin, Rohani und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew zu einem Dreier-Gipfel zusammen. Vergangenes Jahr hatte es erstmals in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku einen derartigen Gipfel der drei öl- und gasreichen Länder gegeben. Bei dem Treffen sollte es unter anderem um eine Bahnverbindung zwischen dem Iran und Aserbaidschan gehen.

Wladimir Putin, Hassan Rohani und Ilam Alijew am 1. November 2017 in Teheran, Iran. Foto: ALEXEY DRUZHININ/AFP/Getty Images

(afp)



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