Putin zu „Prestige“-Besuch in Serbien

Sein Gesicht ziert T-Shirts, Tassen und Wandmalereien: Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag Serbien besucht, wird er wie ein Rockstar empfangen.
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Tausende demonstrierten am 29. Dezember 2018 gegen die Regierung in Serbien.Foto: OLIVER BUNIC/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Januar 2019

Sein Gesicht ziert T-Shirts, Kaffeetassen und Wandmalereien: Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag Serbien besucht, wird er wie ein Rockstar empfangen. Unter anderem ist eine Willkommensparade durch Belgrad geplant, die ihren Höhepunkt am gewaltigen Dom des Heiligen Sava finden soll, eines der größten Gotteshäuser des orthodoxen Christentums. Bei seinem Besuch trifft Putin neben Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic auch den Führer der bosnischen Serben, Milorad Dodik.

Putins Besuch diene hauptsächlich seinem „politischen Prestige“, sagte Maxim Samorukow vom Institut Carnegie Endowment for International Peace. Der Präsident wolle zeigen, dass es „russischen Einfluss in allen Teilen der Welt“ gebe.

Serbien strebt zwar eine Mitgliedschaft in der EU an, hat aber weiterhin enge Beziehungen zu Moskau. Obwohl der Westen wirtschaftlich sehr viel stärker in dem Balkanland aktiv ist, gibt es viel Zuneigung in der Bevölkerung für den „orthodoxen großen Bruder“ Russland.

Das liegt nicht zuletzt an Russlands Ablehnung der Unabhängigkeit des Kosovos. Serbien weigert sich seinerseits, die internationalen Sanktionen gegen Moskau wegen der russischen Annexion der Krim mitzutragen. Der Satz „Kosovo ist Serbien, die Krim ist Russland“, ist hier und dort an serbischen Häuserwänden zu lesen.

Serbien importiert zudem zwei Drittel seines Erdgases und Rohöls aus Russland und ist von den Lieferungen abhängig. Dem russische Staatskonzern Gazprom gehört Serbiens Ölunternehmen NIS. In einem Interview mit dem Fernsehsender Pink TV sagte Präsident Vucic, er sei offen dafür, „billiges Gas von woanders“ zu kaufen. Er habe allerdings noch keines entdeckt. (afp)



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