Rätselraten über das Ziel des iranischen Tankers „Adrian Darya 1“

Auf dem Weg in die südtürkische Küstenstadt Iskenderum ist der Tanker nicht, wie der türkische Außenminister mitteilt.
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Kein Kurs auf die Türkei und keine Anlegeerlaubnis in Libanon.Foto: JOHNNY BUGEJA/AFP/Getty Images
Epoch Times30. August 2019

Welches Ziel hat der iranischen Tankers „Adrian Darya 1“ nur? Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Freitag, der wochenlang vor Gibraltar festgesetzte Supertanker sei nicht auf dem Weg in die südtürkische Küstenstadt Iskenderun, sondern steuere den Libanon an. Dessen Energieministerin Nada Bustani stellte aber klar, dass das Schiff nicht um Anlegeerlaubnis im Libanon gebeten habe.

Großbritannien hatte den mit iranischem Erdöl beladenen Tanker Anfang Juli vor dem britischen Überseegebiet Gibraltar unter dem Verdacht festgesetzt, dass er entgegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien liefern wolle. Die rechtlich umstrittene Entscheidung führte zu einem langen Streit mit dem Iran, in dessen Zuge die iranischen Revolutionsgarden einen britischen Tanker im Persischen Golf festsetzten.

Trotz der Forderung der US-Regierung, den iranischen Tanker zu beschlagnahmen, erlaubte ein Gericht in Gibraltar am 15. August schließlich seine Weiterfahrt. Bedingung war, dass der mit 2,1 Millionen Barrel im Wert von 140 Millionen Dollar beladene Tanker unter iranischer Flagge fährt. Es wurde seitdem spekuliert, dass er nach Griechenland oder Zypern wolle. Zuletzt befand er sich vor der türkischen Südküste.

Libanons Energieministerin Bustani sagte nun, der Libanon habe keine Raffinerie zur Verarbeitung von Rohöl und kaufe daher auch kein Rohöl. Der türkische Außenminister Cavusoglu sagte seinerseits, die Türkei kaufe zwar weiterhin Gas, aber kein Öl aus dem Iran. Es besteht der Verdacht, dass der Tanker weiterhin die syrische Raffinerie Banjas ansteuert, die in der EU und den USA Sanktionen unterliegt.

Die Regierung im Bürgerkriegsland Syrien ist seit dem Verlust ihrer Ölfelder im Osten des Landes abhängig von iranischen Öllieferungen. Seit vergangenem Jahr erreichen aber kaum noch iranische Tanker die syrischen Häfen. Experten gehen davon aus, dass Ägypten ihnen auf Druck der USA die Passage durch den Suez-Kanal verwehrt und damit zur sehr viel längeren Fahrt um Afrika zwingt. (afp/sua)



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