Rebellen rücken gegen Belagerungsring in Aleppo vor

Nach Beginn einer Offensive zur Befreiung des belagerten Aleppo rücken islamistische Rebellen gegen Regimetruppen nahe der Stadt vor. Die Aufständischen wollen den Ring aus Einheiten von Machthaber Baschar al-Assad durchbrechen.
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Explosion nach einem Selbstmordanschlag in einem Vorort von Aleppo.Foto: Fateh Al-Sham Handout/dpa
Epoch Times1. August 2016
Nach Beginn einer Offensive zur Befreiung des belagerten Aleppo rücken islamistische Rebellen gegen Regimetruppen nahe der Stadt vor. Die Aufständischen wollen den Ring aus Einheiten von Machthaber Baschar al-Assad durchbrechen.

Sie wollen eine neue Nachschubroute für die eingeschlossenen Rebellen im Ostteil der Stadt freikämpfen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von heftigen Gefechten im Südwesten der Stadt, wo die Islamisten Gebiete erobert hätten. Von dort aus ist der belagerte Teil Aleppos nur wenige Kilometer entfernt.

In der nordsyrischen Provinz Idlib starben fünf russische Soldaten, als ein russischer Militärhubschrauber vom Boden aus abgeschossen wurde. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, waren drei Mann Besatzung und zwei andere russische Offiziere an Bord.

Aleppo gilt als wichtigstes Schlachtfeld im syrischen Bürgerkrieg. Im Juli hatten Regimeeinheiten die letzte Versorgungsroute aus der Stadt heraus gekappt und bis zu 300 000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Hilfsorganisationen befürchten eine humanitäre Katastrophe. Staatliche syrische Medien bestätigten Kämpfe zwischen der Armee und Rebellen in der Region. Allerdings hätten die Aufständischen keine Gebiete erobern können.

Angeführt wird die Offensive, die am Sonntagabend begann, von teilweise radikalislamischen Gruppen. So handelt es sich bei Fatah al-Scham – noch vor wenigen Tagen als Al-Nusra-Front der offizielle Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida in Syrien – um Dschihadisten. „Die Kämpfer von Aleppo stoßen vor und mit Gottes Willen werden wir siegen, um unsere Leute in Aleppo zu befreien“, sagte ein Fatah-al-Scham-Aktivist der Deutschen Presse-Agentur. Auch die mächtige islamistische Miliz Ahrar al-Scham, die sich etwas pragmatischer und weniger radikal gibt, ist Teil des Bündnisses.

Aktivisten in Aleppo veröffentlichten in Sozialen Netzwerken Bilder von brennenden Reifen nahe der umkämpften Gebiete. Der aufsteigende Rauch soll die Sicht der Regime-Kampfflugzeuge behindern.

Das syrische Regime hatte am Donnerstag in Aleppo drei angeblich sichere Korridore geöffnet, durch die Zivilisten die Stadt verlassen können. Oppositionelle warnten die Einheimischen allerdings. Sie behaupteten, Flüchtlinge aus der Stadt würden von den Assad-Truppen umgebracht.

(dpa)


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