Südafrika: Regierungspartei ANC bei Parlamentswahlen in Südafrika vorne

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Warteschlange außerhalb des Wahlbüros in Brazaville, Südafrika.Foto: PHILL MAGAKOE/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Mai 2019

Bei den Parlamentswahlen in Südafrika zeichnet sich ein klarer Sieg der Regierungspartei ANC ab. Nach Auszählung der Stimmen aus mehr als einem Viertel der Wahllokale lag der Afrikanische Nationalkongress (ANC) von Präsident Cyril Ramaphosa nach Angaben der Wahlbehörde vom Donnerstag bei 55 Prozent.

Die größte Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) kam demnach auf 26 Prozent, die linksradikalen Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (EFF) auf rund acht Prozent.

ANC verlor sieben Prozentpunkte

Im Vergleich zur Parlamentswahl vor fünf Jahren verlor der ANC demnach rund sieben Prozentpunkte; damals erreichte er 62 Prozent. Seit 2004 nimmt die Unterstützung für die Partei bei Wahlen kontinuierlich ab. Bei der Parlamentswahl 2009 war sie noch auf 65,9 Prozent gekommen, 2004 holte sie die Zwei-Drittel-Mehrheit.

26,8 Millionen Wahlberechtigte waren am Mittwoch aufgerufen, in einem der 22.925 Wahllokale ihre Stimme abzugeben. Ersten Ergebnissen zufolge lag die Wahlbeteiligung bei 64,7 Prozent, 2014 lag sie bei rund 73,5 Prozent.

Die Partei mit den meisten Sitzen im Parlament wählt den Präsidenten Südafrikas, der am 25. Mai vereidigt werden soll. Der 66-jährige Ramaphosa gelangte im vergangenen Jahr an die Spitze des ANC, nachdem der damalige Präsident Jacob Zuma nach einer Reihe von Korruptionsskandalen zum Rücktritt gedrängt wurde.

ANC verspricht „neues Zeitalter“, doch in der Bevölkerung herrscht Unmut

Ramaphosas Popularität und sein Versprechen eines „neuen Zeitalters“ gelten als Grund für den erneuten Wahlerfolg des ANC.

Doch der Unmut der Bevölkerung wächst, da es der Partei nach dem Ende der Apartheid bisher nicht gelungen ist, Armut und soziale Ungleichheit im Land einzudämmen.

Das Wirtschaftswachstum betrug 2018 nur 0,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund 27 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit beträgt sogar 50 Prozent.

Der Rückhalt für die Erben von Übervater Nelson Mandela bröckelt, doch sie profitieren weiter von der Strahlkraft des 2013 verstorbenen Freiheitskämpfers und ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas. (afp)



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