Renault zieht sich aus China zurück – China-Venture inmitten Virus-Leiden

Der Autohersteller Renault will sein wichtigstes Pkw-Geschäft in China aufgeben. Ein langer Trend schwacher Verkäufe, der durch den COVID-19-Ausbruch noch verstärkt wurde, gingen der Entscheidung voraus.
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Das Renault-Dongfeng-Venture verkaufte im Jahr 2019 18.607 Autos bei einer Jahreskapazität von 110.000 Autos und machte einen Betriebsverlust von 1,5 Milliarden Yuan (212 Millionen US-Dollar).Foto: iStock
Von 18. April 2020

Renault beabsichtigt, seine Anteile an einem Joint Venture mit der chinesischen Dongfeng Motor Group aufzugeben. Dies erklärten Vertreter der Renault Gruppe in einer Mitteilung vom 14. April. Allerdings sei die vorgeschlagene Übertragung von Aktien formell noch nicht genehmigt, wie das „Wall Street Journal“ unter Verweis auf den chinesischen Joint-Venture-Partner Dongfeng berichtete. Dieses Joint-Venture gingen Renault und Dongfeng in 2013 zum Bau von gasbetriebenen Personenkraftwagen ein.

Autoanalyst von UBS: Ausstieg wahrscheinlich die richtige Strategie

Dongfeng habe den möglichen Ausstieg von Renault aus dem Unternehmen bereits vor einem Jahr erwartet. Dies teilte eine mit der Angelegenheit vertraute Bankenquelle gegenüber Reuters mit.

Das Renault-Dongfeng-Venture verkaufte im Jahr 2019 nur 18.607 Autos und lag damit weit unter seiner Jahreskapazität von 110.000. Des Weiteren meldete es einen Betriebsverlust von mehr als 1,5 Milliarden Yuan (212 Millionen US-Dollar). „Es wird für einige Randmarken immer schwieriger, die Mindestmengenschwelle in China zu erreichen“, schrieb Paul Gong, Autoanalyst bei UBS, dem Wall Street Journal. Und weiter: Anstatt weiter Geld für den Aufbau des Markenimages und des Händlernetzwerks auszugeben, ist der Ausstieg wahrscheinlich die richtige Strategie“, fügte Gong hinzu.

10 Prozent Rückgang für das erste Halbjahr im chinesischen Automarkt erwartet

Zum Beispiel: die Neuwagenverkäufe in China erlitten laut China Passenger Car Association im Februar den größten monatlichen Einbruch seit Beginn der Aufzeichnungen und gingen im Jahresvergleich um 80 Prozent zurück.

Nachdem der chinesische Automarkt jahrzehntelang stetig gewachsen war, überschlug sich dieser im Jahr 2018. Berichte machen unter anderem den wirtschaftlichen Abschwung, strengere Emissionsnormen und die steigende Beliebtheit von Mitfahrzentralen dafür verantwortlich.

Der historische Rückgang der Autoverkäufe zu Beginn des Jahres 2020 in China wird weithin dem Rückgang der Besucherzahlen in den Ausstellungsräumen und der Käufernachfrage inmitten des Ausbruchs des KPCh-Virus* zugeschrieben, das die Krankheit COVID-19 verursacht. [*Anmerkung der Red.: Die Epoch Times bezeichnet das neuartige Coronavirus, das die Krankheit COVID-19 verursacht, auch als KPCh-Virus, weil die Vertuschung und das Missmanagement der Kommunistischen Partei Chinas es dem Virus ermöglichten, sich in ganz China auszubreiten und eine globale Pandemie zu verursachen. Mehr dazu: Leitartikel: Dem Virus den richtigen Namen geben]

Der chinesische Verband der Automobilhersteller prognostizierte einen Rückgang der Autoverkäufe um mehr als 10 Prozent in der ersten Hälfte und um etwa 5 Prozent für das Gesamtjahr, berichtete „Yahoo Finance“.

Neuer Schwerpunkt von Renault: Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge

Renault plane allerdings, einige Betriebe in China, dem größten Fahrzeugmarkt der Welt, zu behalten. Francois Provost, der Vorsitzende der Region China, äußerte sich dazu in einer Erklärung. Konkret hieß es von Seiten Renault: „Wir werden uns auf Elektrofahrzeuge und leichte Nutzfahrzeuge konzentrieren“. Und weiter: Das seien „die beiden Hauptantriebskräfte für die zukünftige saubere Mobilität“.  Zudem will Renault seine  „Beziehung zu Nissan effizienter nutzen“.

Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen.

Das Original erschien in Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von bm) Originalartikel: Renault Exits Main China Venture Amid Weak Sales, Virus Woes



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