Russland: Rund 8500 Menschen verlassen Aleppo – RT berichtet vor Ort über zurückeroberte Altstadt (+Video)

Russland hat gestern eine Feuerpause im syrischen Aleppo verkündet. In 24 Stunden konnten nun 8500 Menschen aus der Konfliktzone gebracht worden, heißt es. Unterdessen war ein russisches Reporterteam in Aleppo, um über die Lage vor Ort zu berichten. (Siehe Video im Text)
Titelbild
Menschen in Aleppo, Syrien. 8. Dezember 2016.Foto: GEORGE OURFALIAN/AFP/Getty Images
Epoch Times9. Dezember 2016

Russland hat am Donnerstag eine überraschende Feuerpause in der seit Wochen umkämpften syrischen Großstadt Aleppo angekündigt. Die syrische Armee habe ihre „Kampfeinsätze“ im von Rebellen gehaltenen Ostteil Aleppos eingestellt, um eine großangelegte Evakuierungsaktion zu ermöglichen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow.

Nun heißt es, dass innerhalb von 24 Stunden rund 8500 Menschen die Konfliktzone verlassen haben. Zudem hätten einige Kämpfer die Waffen niedergelegt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Der russischen Armee zufolge arbeiten in Ost-Aleppo auch Spezialisten aus Moskau an der Entschärfung von Minen und anderen Sprengsätzen. Russland ist Verbündeter der syrischen Regierung.

In den vergangenen Tagen meldete die syrische Regierung große Erfolge bei der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt Aleppo. 80 Prozent der einstigen Metropole sollen sich wieder unter dem Einflussbereich er Regierung befinden.

RT berichtete aus dem Konfliktgebiet:

https://www.youtube.com/watch?v=mM-WPASpdcU

Schwierige Gespräche über Lage Syriens

Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura sagte nach Lawrows Ankündigung am Donnerstag, nun müssten die politischen Diskussionen über ein Ende des Krieges wieder aufgenommen werden.

US-Außenminister John Kerry und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) waren am Donnerstag am Rande des Hamburger Ministerrats der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) getrennt voneinander mit Lawrow zusammengetroffen. „Noch sind wir nicht am Ziel“, verlautete später aus Steinmeiers Delegation zur Unterbrechung der Angriffe in Aleppo. „Viele wichtige praktische Fragen und Modalitäten müssen noch geklärt werden. Die Bemühungen dauern an. Aber wir bewegen uns in die richtige Richtung.“

Für Samstag sind in Genf Verhandlungen zwischen Diplomaten und Militärs aus den USA und Russland zur Lage in Aleppo geplant. Besprochen werden sollen nach Angaben Moskaus unter anderem Möglichkeiten, Zivilisten und Aufständische aus dem umkämpften Stadtgebiet zu bringen.

Die UNO verlangte erneut eine dauerhafte Einstellung der Kampfhandlungen. Der Chef der UN-Hilfsmission für Syrien, Jan Egeland, erklärte in Genf, eine Feuerpause  sei dringend erforderlich, damit bis zu 500 kranke und verletzte Kinder Ost-Aleppo verlassen könnten. Derzeit liefen flüchtende Zivilisten Gefahr, ins Kreuzfeuer der Kriegsparteien zu geraten oder von Heckenschützen getroffen zu werden.

Seit dem Beginn einer Großoffensive Mitte November eroberten die syrischen Regierungstruppen einen großen Teil der von Rebellen kontrollierten Stadtviertel im Osten von Aleppo zurück. Auch die Altstadt ist nach Angaben der Beobachtungsstelle wieder unter der Kontrolle der Regierung.

Das IKRK brachte in der Nacht zum Donnerstag knapp 150 Menschen in Sicherheit, die unter äußerst schwierigen Bedingungen in einer Art Notkrankenhaus in einem Altenheim in Ost-Aleppo untergebracht waren. „Tragischerweise kam die Operation für einige zu spät“, teilte das IKRK mit. Elf Menschen hätten nur noch tot aus dem Heim Dar al-Safaa in der Altstadt geborgen werden können. (so/afp)



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