Salah Abdeslam – vielgesuchter Terrorverdächtiger

Titelbild
Ein Fahndungsfoto zeigt den Belgier Salah Abdeslam, Bruder eines Selbstmordattentäters von Paris. Bei einer Serie von Terroranschlägen in Paris in der Nacht vom 13. auf den 14. November 2015 wurden mindestens 129 Menschen getötet.Foto:  Police Federale Belgien/Archiv/dpa
Epoch Times23. November 2015
Ein einstiger Kleinkrimineller wird zum gejagten Terrorverdächtigen: Fieberhaft suchen die Behörden den 26-jährigen Salah Abdeslam. Bei den blutigen Anschlägen von Paris scheint der Bruder des Selbstmordattentäters Brahim zumindest eine Unterstützerrolle gespielt zu haben.

So wurden nach Angaben der französischen Staatsanwaltschaft vor den Anschlägen zwei Zimmer auf seinen Namen gemietet. Nach den Bluttaten gelang es ihm, mit zwei Begleitern auf dem Weg nach Belgien unbehelligt eine Polizeikontrolle zu passieren.

Wie andere berüchtigte Islamisten auch ist Abdeslam im Brüsseler Stadtteil Molenbeek aufgewachsen. Nach belgischen Medienberichten war er der Polizei wegen Drogendelikten bekannt. Heute wird er mit internationalem Haftbefehl gesucht. Die Fahnder beschreiben ihn als „gefährlich“ und möglicherweise „schwer bewaffnet“.

Salahs Bruder Mohamed klammert sich derweil an die Hoffnung, dass die Jagd auf seinen Bruder doch noch unblutig endet. Im Sender RTBF appellierte er an den Gesuchten, sich zu stellen. In den vergangenen sechs Monaten hätten seine Brüder gesünder gelebt, gebetet, keinen Alkohol mehr getrunken, seien hin und wieder in die Moschee gegangen. Doch „das ist nicht direkt ein Zeichen für Radikalisierung“, meint Mohamed Abdeslam.

„Salah ist sehr intelligent. Er hat in letzter Minute kehrtgemacht“, stellt Mohamed die Rolle seines Bruders bei den Pariser Anschlägen dar. Die belgische Zeitung „De Morgen“ schreibt unter Berufung auf einen Polizeisprecher von zwei Möglichkeiten. Entweder habe Abdeslam seine eigenen Anschlagspläne in Paris nicht umsetzten können. Oder „Abdeslam hat Angst bekommen in Paris und der IS findet das ganz und gar nicht lustig“ – in diesem Fall wäre er auf der Flucht vor jener Terrormiliz, die sich zu den Anschlägen bekannt hat.

(dpa)


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